Wenn der Kopf leer und das Herz schwer ist

Endlich Wochenende. Die Sonne strahlte Heute die ganze Zeit, die Kinder liefen mit T-Shirt durch den Garten. Eigentlich gibt es keinen Grund zum jammern.

Und trotzdem habe Ich heute einen Jammer Tag. Ich kann nicht einmal genau benennen warum eigentlich. Den Vormittag habe ich mit putzen  verbracht. Die Heldenkinder haben viel Zeit im Garten verbracht und mir damit Zeit verschafft die Wäscheberge anzugehen, mich um das Bad zu kümmern, welches schon ewig nach mir rief, Den Boden einmal Grund zu säubern und vieles weitere.

Ich musste nicht mal kochen, denn am Nachmittag waren wir auf eine Grillparty eingeladen. Der Heldenbruder hatte Geburtstag, einige Freunde und Familienmitglieder waren da. Die Gespräche drehten sich zum Teil auch um die DKMS Aktion für unseren Helden. Ich merkte wie schwer es mir gefallen ist ganze Sätze aus meinem Mund zu pressen. Ich hatte Probleme die Worte, die in meinem Kopf waren zu formulieren. Manchmal schien es auch so, als wären da nur ein Luftleerer Raum .

Das Um mich herum schien im Zeitraffer zu laufen, irgendwie langsamer als sonst. Alle Freunde und Familien waren mit Partner und Kindern dort. Die Einhornbändigerin und der kleine Batman freuten sich bereits den ganzen Tag auf den Nachmittag. Mit kleinen Pausen hatten sie wirklich sehr viel Spaß.  P1100774 (2)

Ich fühlte mich irgendwie überfordert. Mir war es zu laut und zu trubelig. In mir kreisten Dinge, die ich noch erledigen muss, Sachen, die im Haus noch zu machen sind, die ich wieder einmal nicht geschafft habe.

Und…Heute war der erste Tag, an dem ich unseren Helden anders vermisse als sonst. Papaheld Simon ist seit 10 Tagen in der Klinik, vermisst wird er immer. Heute aber fühlte es sich anders an. Ich kann nicht genau sagen wie es sich angefühlt hat, einfach anders und intensiver.

Die Heldenkinder liegen nun im Bett und sind binnen weniger Minuten seelig eingeschlafen. Ich denke, dass sie den ersten richtig warmen Tag wirklich genossen haben, das Grillfest lecker für Sie war und nun glücklich eingeschlafen sind.

Ich frage mich, was heute mit mir los ist. Heute ist einer der Tage, an dem ich gerne den Resetknopf drücken würde, um nochmal von vorn zu starten.

Ich mache mir jetzt Milchreis, der wärmt nämlich von Innen und schiebt hoffentlich dieses komische Gefühl weg.

Morgen wird ein besserer Tag, ganz bestimmt.DSC_1516

6 Gedanken zu „Wenn der Kopf leer und das Herz schwer ist

  1. Das geht mir nah. Wie alles hier. Ich denke, es ist nicht nötig, dass weg zu schieben. Lass es da, auch sowas will gefühlt werden. Ist doch klar! Heldenbruder hat Geburtstag, erster schöner Frühlingstage, die Kidner haben Spaß. Und wer kann nicht dabei sein? Mit wem kannst Du das nicht teilen? Mit dem Helden. Das ist traurig und das darf auch traurig sein. Du darfst traurig sein udn Dich überfordert fühlen. Ich wünsche Dir eine sehr geruhsame und erholsame Nacht!

  2. Ich drück dir ganz fest die Daumen dass es dir morgen besser geht und wenn du magst wirst du unbekannterweise und aus der Ferne mal feste umarmt

  3. Milchreis.Der Tröster.Ich wünsche dir sehr das dich morgen die Sonnenstrahlen wieder erreichen.Was du nicht geschafft hast soll dich nicht verzweifeln lassen.Was du gerade schaffst ist fast zuviel für einen.Ich drück dich fest aus der Ferne und wünsche dir für morgen wieder Kraft und Mut.

  4. Jammer-Tage dürfen und müssen sein. Du bist so taff, du stellst so viel auf die Beine, da tauchen manchmal Löcher auf. Weil es eben schon echt viel ist und du deinen Partner vermisst. Ich wünsche dir einen Sonntag, der sich für dich wieder besser anfühlt!!!

  5. Es wäre komisch und übermenschlich, Du hättest keine Jammer-Tage. Du bist trotzdem eine Super-Powerfrau und Du darfst auch mal jammern und weinen, hörst Du! Habt Ihr eine Badewanne? Ich tauche an „schlechten“ Tagen auch mal ab, gönn mir eine Stunde für mich, und oft geht es mir danach viiiiiiel besser. Hast Du eigentlich eine Selbsthilfegruppe für Angehörige oder so was? Vermutlich wird Dir die Zeit fehlen, dort regelmäßig hin zu gehen, aber es tut sehr, sehr gut, wenn man merkt, dass man nicht allein ist. Ich dachte auch immer, ich brauche das nicht, aber als ich die erste Mutter mit Auch-Down-Kind getroffen habe, haben wir drei Stunden am Stück gequasselt, da merkte ich erst, dass mir doch was fehlte. Wir sind hier gern für Dich da, aber Du brauchst auch mal jemanden, der Deine Tränen weg wischt. Du kannst nicht die ganze Zeit stark sein!!!! Fühl Dich umarmt!

  6. Danke für deine Stärke, deine Gedanken mit uns zu teilen! Es ist stark, sich auch Schwäche einzugestehen, auch wenn es keine Schwäche ist, sondern menschlich. Gefühle sind etwas, womit die wenigsten zurecht kommen. Schmerz ist etwas, was die meisten nicht ertragen wollen und sie betäuben. Es ist nicht einfach, es ist unperfekt und du hälst dich natürlich nicht an die gesellschaftlichen Regeln, weil sie in dem Moment einfach keinen Sinn ergeben. Ich kenne nicht deine ganze Geschichte, vielleicht hat es mit Krebs zu tun? Aber ich brauche es auch nicht zu wissen, um mit dir zu fühlen und deine Schmerzen zu spüren. Meine Mutter hatte auch Krebs. Es ist unbeschreiblich schrecklich. Es ist hart und du brauchst keine Maske aufzulegen, um den anderen zu zeigen, dass es dir gut geht. Denn es geht dir nicht gut und das ist völlig legal und zu akzeptieren. Wer wäre nicht überfordert?! Wer würde nicht leiden und sich betäubt fühlen?
    Ich wünsche dir Hoffnung, Liebe und Mut! Auch für dich selbst einzustehen. Alle anderen außer deine Lieben spielen keine Rolle. Konzentriere dich auf euch, finde ein bisschen Erleichterung und Ablenkung zum Durchatmen. Verirre dich nicht in deinen Träumen, Sorgen und Gedanken und finde deinen Weg! Du bist stärker, als du glaubst zu sein.
    Liebe Grüße

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