Unser Projekt DKMS-Registrierungsaktion liegt nun hinter uns, es wird also Zeit für ein Neues. Während mein Initiativteam und Ich auch in den nächsten Wochen versuchen werden die Kosten von 48600 Euro möglich zu machen, die wir aufgrund von 1215 neuen Registrierungen (letzter Stand) versursacht haben, planen der Held und Ich unser eigenes Projekt.
Während der letzten Wochen haben wir oft daran gedacht, dass es nun ein richtiger Zeitpunkt wäre zu heiraten. Wir kennen uns 8,5 Jahre, aber irgendwie war nie der Richtige Moment, bzw. waren andere Dinge wichtiger.
Nun ist es aber so, dass wir nicht wissen, was uns die nächsten Monate erwarten wird. Wir wissen nicht was die Zukunft für uns bereit hält und wir wissen auch nicht wie sich unser Helden in einigen Monaten fühlen wird. Nachwievor versuchen wir uns nicht von Krabbe Kunibert abhängig zu machen. Dieses Krabbeltier ist da, wird nicht mehr geen und bring einige Opfer und Entbehrungen mit.
Aber das Leben, unser Leben geht weiter, die Welt hört nicht auf sich zu drehen. Wir haben Kunibert im Haus, aber Kunibert hat nicht uns. Kunibert macht einige Dinge etwas komplizierter, aber die Erkrankung ändert nichts an unserem Zusammenhalt.
Wir wollen uns von Kunibert nicht alles vorgeben lassen, daher haben wir beschlossen relativ kurzfristig doch zu heiraten. Dies soll nicht irgendeiner finanziellen Absicherung dienen, die im übrigen, im Falle des Worst Case sowieso nicht nennenswert wäre.
Wir wollen uns unser Leben nicht gänzlich diktieren lassen. Und wir wollen Kunibert den Mittelfinger zeigen. Es gibt viele Dinge, die trotzdem funktionieren.
Daher hat unser Held versucht einen Termin im Standesamt zu bekommen, irgendwo in Berlin oder Brandenburg. Am Tag der DKMS- Aktion waren viele Menschen von er Presse vor Ort. Vielen von Ihnen scheinen meinen Blog zu lesen, denn das Thema Hochzeit war bekannt und wurde mehrfach thematisiert.
Im Interview gegenüber dem Berliner Kurier habe ich auf die Frage, ob es denn schon einen Termin geben würde, die Wahrheit geantwortet. Frühling und Sommer sind begehrte Zeiten um zu heiraten. Kurzfristig einen Termin zu bekommen schien schwierig bis unmöglich. Auf E-Mails wurde nicht reagiert, Anrufe wurden nicht angenommen.
Der Kurier schrieb einen Artikel und hat einige Ämter angerufen…und siehe da, im Juni ist es soweit. Wir sind damit eine „Nothochzeit“. Sollte es Simon am Tag X nicht gut gehen, so würden der Standesbeamte auch zu uns nach Hause oder in die Klinik kommen. Der Plan ist allerdings ein Besuch im Standesamt. Aber wenn ich Eins in den letzten Jahren gelernt habe…Plan B und C im Rucksack sind auch nicht verkehrt.
Ob und wie wir feiern ist noch unklar. Seit meiner Teeniezeit habe ich die typische Mädchenvorstellung…Kutsche, weißes Kleid, Location am See, leckeres Essen und viele tolle Leute um uns herum. Auf Grund der Umstände und unserer finanziellen Situation gilt auch hier, Abstriche.
Wir überlegen gerade Plan B. Ein Grillfest auf einer Wiese mit Rosenbogen hört sich doch auch nett an oder? Ihr kennt nicht zufällig eine private Wiese, Park, Grundstück am Wasser welches man in Berlin mieten kann?
Flitterwochen….Ich gehe davon aus, dass Simon zum Zeitpunkt der Hochzeit den Umständen entsprechend fit ist, so das wir theoretisch sogar zu viert für ein verlängertes Wochenende wegfahren könnten. Im Moment überlegen wir, dies trotzdem nicht zu machen, da es finanziell nicht wirklich möglich ist. Ich bin mir aber mehr als sicher, dass wir bestimmt eine Alternative finden werden.
Kurz nach unserem Tag X wird Simon hoffentlich zur Stammzelltransplantation in die Klinik gehen. Geplant ist diese für Juli. Vermutlich wird er dann deutlich länger im Krankenhaus sein, als das letzte Mal. Mein Geburtstag und auch den des kleinen Batman wird unser Held nicht da sein. Daher wäre die Hochzeit und die Kurze Zeit danach ein guter „Abschluss“ und gleichzeitiger Start in ein neues Leben. Wir werden noch einmal Kraft tanken können bevor es mit dem nächsten Schritt weiter gehen wird.
Wir sind zuversichtlich, dass es ein grandioser Tag wird, wie auch immer wir ihn gestallten werden. Zur Not mit Ringen aus dem Kaugummiautomaten.Wir machen doch sowieso alles anders als geplant. und für gewöhnlich ist das „anders“ auch besser. Die DKMS Aktion ist das beste Beispiel.
Ich bin doch geübt im kurzfristigem Planen.
Unvergesslich wird es ganz bestimmt. Denn im Grunde ist das drum herum eigentlich fast egal. Zählen tut dann doch etwas anderes.
Wie schön! Ich freue mich, dass das klappt!!!