Liebe Bärenmama

heute schreibe ich Dir, denn manchmal geraten deine großartigen Taten in den Hintergrund. Wir lesen über tapfere Helden, über Superstargewinner, die kurz vor ihrem Untergang einen „Hit“ landen; wir lesen auch von Kämpfen, von phänomenalen Sportlern und Menschen, die sich vor einen Bus werfen um jemand Anderen zu retten.

Aber ich lesen selten etwas von Dir, warum ist dem eigentlich so? Denn Du bist eine wahre Heldin des Alltags!

Du stehst am Wochenende bereits um sechs Uhr auf, da das Wort ausschlafen für deine Kinder ein Fremdwort ist. Du verwandelst furchtbare Dinge, wie Haare waschen, Zimmeraufräumen und Rosenkohl essen in abenteuerliche Geschichten. Du klebst auf jede noch so kleine Schramme ein Zauberpflaster, du hast immer Wunderäpfel im Haus und begibst Dich mehrfach in der Woche auf die Suche nach den verloren gegangenen, einzelnen Socken.

Am Montag trinkst Du deinen ersten Kaffee mit Bibi und Tina Beschallung im Hintergrund, Falls dein Kind bereits älter ist, kann es auch Justin Biber sein. (Ehrlich…ich kann Dir nicht sagen, was da schlimmer ist…) Du erklärst deinen Kindern, dass es mit 5 Grad Außentemperatur zu kalt für eine Kurze Hose ist, zeitgleich versuchst Du dein zweites Kind davon abzuhalten das Nutellaglas mit dem Löffel gänzlich zu leeren.

Nebenbei gehst Du noch arbeiten, versuchst dem Chaos in euerm Haus den Kampf anzusagen und fragst Dich wie alt die Brotdose ist, die Du unter dem Bett deines Kindes gefunden hast.

Du fühlst Dich manchmal, als würdest Du deinen Job nicht gut machen? Liebe Bärenmama, ich erzähl Dir mal was…grizzly-210996_1920

Ich habe zwei Kinder, beide dürfen hin und wieder morgens mit dem Tablet spielen, denn anders würde ich gar nicht fertig werden. Ich stehe um halb sechs auf und bin alles andere als gut gelaunt. Meine Kinder wissen das. Auch ich klebe Pflaster, reichlich, wir haben ein Riesen Depot. Aber solange sich Niemand ernsthaft verletzt hat, kein Blut spritzt, renne ich nicht sofort los. Zauberäpfel kenne ich nicht, der kleine Batman erzählt häufiger von denen, bisher hab ich noch nichts genaueres rausgefunden…klär mich bitte auf.

Liebe Bärenmama, auch mir ist nach dem Ende der Sommerferien schonmal eine Brotdose aus dem Ranzen meiner Tochter entgegengesprungen… Arbeiten gehe ich und weißt Du was, ich liebe die Zeit zwischen Kind 2 in der Kita abgeben und dem Ankommen auf der Arbeit. Diese Zeit verbringe ich in der S-Bahn,  Disturb oder die Red Hot Chilli Peppers rauschen aus meinen Kopfhörern. Ich genieße diese Zeit, denn egal wie voll die Bahn ist, ist bin trotzdem allein.

Liebe Bärenmama, ich bitte Dich, mach Dir weniger Gedanken. Du kochst für dein Baby jeden Tag frisch? Großartig! Ich hab das nicht gemacht, Onkel Hipp schien auch lecker zu sein. Du stillst? Prima! Das habe ich auch gemacht, als der Batman 6 Monate alt gewesen ist wurde ich dann gefragt warum ich noch nicht abgestillt habe. Die Einhornbändigerin hat ihr Milchflasche geliebt, da kam die Frage warum ich nicht stille.

Ich war noch nie, wirklich noch nie beim Babyschwimmen, in einem Babymassagekurs oder ähnlichem. Einmal war ich mit dem Einhornbändigerinbaby in einem Pekipkurs…EINMAL. Die dauerhaften  Gespräche um Windelinhalte, Brustentzündungen und „Mein Theodor kann schon…“ empfand ich als sehr anstrengend

Ich war/bin eher die Parkmutti…und die, es regnet lasst uns tanzen Mama. Wir sammeln Käfer, liegen auf der Wiese und sehen den Wolken zu. Wir bauen Sandburgen um danach mit den sandigen Händen einen Apfel zu essen.

Meine Kinder durften schon immer Dinge essen, die auf unseren staubigen Boden gefallen sind. Ich mag Elternabende nicht und mir gruselt es vor Kindergeburtstagen.teddy-1338881_1920

Und weißt Du, genau darum denke ich manchmal, dass ich nicht die „Supermama“ bin, die mich mit strahlend weißen Zähnen, einer perfekten Frisur und dem noch perfekteren After Baby Body aus Werbemagazinen anstrahlt.  Ich bin nicht immer nachts um 2 mit einem seeligen Lächeln aufgestanden um das zahnende Kind zurück in den Schlaf zu wiegen. Aufgestanden bin ich, beruhigt habe ich das Kind auch, aber  gelächelt…nicht immer. Mein „After Baby Body“ ist ein „After Baby Body“ und kein „Before Baby Body“

Es gibt Momente, in denen ich mich frage, ob meine Kinder nicht etwas besseres verdient haben. Irgendwer meint es immer besser zu wissen. Lass Dich nicht unnötig unter Druck setzen. Es ist egal was Du machst, irgendwer macht es immer vermeindlich besser.

Ich bin Mama, ohne der Typ „Mutti“ zu sein. Ich liebe meine Kinder und das wissen sie. Sie lieben mich und ich weiß das. Meine Kinder sind groß geworden, auch ohne Pekip und Biopastinakenbrei aus dem Kochtopf.

Liebe Bärenmama, Du bist großartig genau so wie Du bist. Sei immer liebevoll zu Deinen Kindern, tue ihn nicht weh aber lass Dir nicht vorschreiben, wie Du zu sein hast. Du und dein Bauch, ihr entscheidet es alles genau richtig.

Kommst Du an deine Grenzen, gehe kurz aus dem Zimmer/in den Garen/in den Hof atme tief durch, zähle bis zehn, schließe die Augen und male dir aus, wie Du in einigen Jahren morgens um sechs staubsaugen wirst- vor dem Zimmer deines Kindes- wenn es letzte Nacht erst um 3Uhr morgens nach Hause gekommen ist.

Du darfst diese Vorstellungen haben, denn sie helfen. Auch die längsten schlaflosesten Nächte werden vorbei gehen, die fieseste Margen-Darm Grippe wird ein Ende haben und auch der Scharlach wird verschwinden. Irgendwann sind alle Zähne deines Kindes da, der erste Liebeskummer wird überstanden sein und auch die „alles muss Rosa“ Phase geht vorbei. Glaube nur ganz fest daran.

Du bist eine Riesengroße Heldin des Alltags, Ohne Dich geht es nicht. Auch wenn Ich nicht oft von Dir höre, ich weiß dass es ganz viele von Dir gibt. Ich weiß, was Du jeden Tag leistest. Ich weiß, dass du freiwillig auf das letzte Stück Schokoladen-Kirschtorte verzichtest, weil neben Dir ein verhungertes Kleinkind oder Teenager sitzt. Und auch wenn Du ab und zu haderst, ich weiß, dass Du  alles gerne machst, denn Du weißt wofür und vor Allem für wen Du das alles tust.white-1919107_1920

Aber liebe Bärenmama, vergesse Dich selbst nicht, vergesse deine Interessen und dein eigenes „Ich“ nicht. Du bist soviel mehr als eine Bärenmama. Entertain nicht nur deine Kinder, sondern hin und wieder auch für Dich. Kümmere Dich um Dich, Sei fürsorglich mit Dir und mach Dich glücklich. Denn nur eine zufriedene Mama, ist eine entspannte Mama. Nur eine entspannte Mama ist eine starke Mama und nur eine Starke Mama ist eine Bärenmama.

Bleib Du selbst, auch mit Kindern ist das möglich. Auch Bärenmamas dürfen hin und wieder genervt sein. Bleib authentisch, packe weder Dich noch Deine Kinder in Watte und zwinge Dich nicht zu Dingen, die Du eigentlich nicht möchtest.

Liebe Bärenmamas, danke dass es Euch gibt. Danke, dass ihr auch mit den tiefsten Augenringen dieser Welt immer hinter Euern Kindern steht. Danke, dass ihr Gefühle zeigt.

Liebe Bärenmamas ist ihr seid toll, genau so wie ihr seid! Rockt den Bärenmamatag, feiert Euch und seid stolz eine Bärenmama zu sein!

Ein Gedanke zu „Liebe Bärenmama

  1. So,heute wollte ich echt keinen Kommentar schreiben. Aber dieser Text spricht mir sowas von aus dem Herzen. Ich heul jetzt ein bisschen vor mich hin,freu mich das du so vieles so machst wie ich und verrate dir wo es Zauberäpfel gibt…Du hast sie schon.Das sind die mit dem Sand dran.Die, die du mit deinen Kindern ißt…
    Für mich bist du eine Bärenmutter!!!!!

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