Einfach Raus; unser Wochenende

So langsam fällt uns die Decke auf den Kopf. Der kleine Batman bewältigt seine Trauer indem er Tagsüber oft recht überdreht und am Abend seinen Einbruch bekommt. Oft hören wir dann meine Mailbox ab, auf der Simon vor einiger Zeit einmal eine Nachricht gesprochen hatte, er sagte dass er sich festgequatscht hat und sich verspäten wird. Typisch mein Mann eben. Damit Uns aber nun die Decke nicht auf den Kopf fällt, versuchten wir dieses Wochenende so oft es ging das Haus zu verlassen.

Seit Mittwoch ist die Einhornbändigerin von der Oma aus Bayern zurück, verbringt aber noch etwas Zeit mit Papa 1. Allerdings sehen wir uns trotzdem, Morgen wird sie gänzlich zurückkommen. Am Freitag sind wir zu Dritt und Papa 1 zum See gefahren.38461278_1717628545021270_4845641605824118784_n Der hat im Gegensatz zu uns nämlich ein Auto und konnte uns fahren.  Die Kinder spielten im Wasser. Von der Angst vor diesem Element, welche Beide noch letztes Jahr hatten war nichts mehr zu spüren. Sie tobten, warfen sich gegenseitig hinein und lachten viel.38513960_205031820358423_9010520660325171200_n Der kleine Heldensohn war mir schon fast zu mutig und wollte tiefer ins Wasser als er eigentlich stehen konnte. Danach gab es….natürlich ein großes Eis, diesmal aber ohne Streusel. Die gab es da nämlich nicht.38542103_680526492312289_20501055724847104_n

Am Abend durfte der Heldensohn einen Kinoabend machen. Ein DVDhappening mit seinen Freunden und zack hatte ich 4 Fünfjährige im Haus, die sich Bibi und Tina angesehen haben. Das ist und bleibt der Lieblingsfilm beider Heldenkinder. Unser Sohn hat im Moment Probleme abends einzuschlafen, an diesem Abend aber ging es.

Am Samstag waren wir zusammen mit einer Freundin samt Tochter im Legoland. 38678764_211563116179989_73177742983561216_nDort waren wir vor drei Jahren schonmal, besonders toll fand ich es damals nicht. Allerdings hatten sie aufgerüstet. Der kleine Batman baute Autos für die Rennstrecke, sah sich völlig fasziniert Berlin in kleine und Bausteinen an.38446356_449003792268718_8421513780269154304_n Das war damals auch schon so. Er liebt Züge und Bahnen jeglicher Art. Daher war es dort ein Paradies für den Heldensohn. 38498867_1661863493939343_4398856868353540096_nEr spielte viel mit der Tochter unserer Freundin, gruselte sich auch nicht vor der Drachenbahn und dem „Laserlabyrinth“ Auch dabei klappte das Ablenken ganz großartig, der kleine Batman wirkte gelöst und freute sich über diesen schönen Tag.

Auf dem Weg dorthin, war es etwas skurril. Sowohl der kleine Heldensohn als auch die Tochter unserer Freundin sind zwei gebeutetelte Kinder. Der kleine Batman hat einen Himmelspapa, das kleine Mädchen möchte ihren Papa nicht mehr sehen, weil er nicht besonders nett zu ihr gewesen ist. Unser Sohn wollte mehr wissen und fragte immer weiter nach. Das kleine Mädchen erzählte erst zögerlich, dann aber recht flüssig was sie mit ihrem Vater erlebt hatte. Für den Heldensohn sind das Dinge, die er nicht kennt um so mehr aber schockierten sie ihn. Da saßen die Zwei, erzählten von ihren Vätern. Der kleine Batman wollte wissen wo der Papa vom Mädchen wohnt, er wollte seine Freundin beschützen und den Papa „bekämpfen“. Mal ganz davon abgesehen, dass wir unseren Kindern immer gesagt haben, das Gewalt keine Lösung sei, war das doch irgendwie rührend wie besorgt er gewesen ist. ein echter kleiner Batman, ein echter Heldensohn.38507173_431381390683605_8114062360315953152_n

Allerdings war ich froh als das Thema wieder in eine andere Richtung rutschte und die Kinder im Legoländchen in mitten der Hauptstadt spielen konnten.

Heute kam die Ostseeoma uns besuchen. Mit ihr sind wir in einen Indoorspielplatz gefahren. Notiz an mich…rutschen mit Rock ist keine gute Idee, ich hab jetzt eine Branblase an einer Stelle, die beim sitzen weh tut. Aufgrund der Wetterlage war der Spielplatz angenehm leer, weil die meisten Leute bei diesen Temperaturen am Strand sitzen. Aber ein fast leerer, klimatisierter Indoorspielplatze hat auch seine Vorzüge. 38504378_916052395244827_6706964373304246272_n

Am späten Nachmittag, frühen Abend ist die Ostseeoma wieder nach Hause gefahren. Wir bauten Lego. Eigentlich kann unser Sohn das recht gut, aber in den letzten zwei Wochen wurde er immer hippliger. Umso schwerer aber wurde das konzentrieren. Kurz stillsitzen oder warten scheint im Moment unmöglich. Der Grund ist mir klar, dennoch ist es so manches Mal recht anstrengend. Daher versuchen der Heldensohn, die Heldentochter und ich unseren Tag wieder besser zu strukturieren, Platz zum rennen und schreien wechseln sich mit ruhigen Minuten wie zum Beispiel bauen, basteln etc. ab. Ich hoffe, dass wir das Verhalten damit wieder etwas gebremst bekommen.

Nicht nur ich weiß, dass der Tag der Beisetzung naht. Nicht mal mehr eine Woche. Ich fürchte mich davor dem nicht standhalten zu können und danach erst richtig zu verstehen, dass unser größter Alptraum Realität geworden ist. Auch ich könnte die Wände hoch gehen und bin zappliger als sonst. Wenn ich nichts zu tun habe werde ich unruhig. wenn ich darüber nachdenke spiegelt der kleine Batman mein Verhalten. Womöglich sollte ich zunächst bei mir anfangen…35511035_1718201871607836_3028834598114033664_n

Wir heute das erste mal ohne unseren Helden im Indoorspielplatz. Im Herbst/Winter sind wir eigentlich fast Stammgäste dort gewesen. Ich habe meinen Kaffee weit weg von dem Tisch gestellt, an dem wir sonst immer sitzen. Ich bin oft mit Leo mitgelaufen um nicht ständig an Simon denken zu müssen. Ab und zu musste ich kurz raus gehen. Im Moment versuche ich Orte zu meiden, die mich zu sehr an ihn erinnern, aber ich kann mich kaum ewig verkriechen. Dann sehe ich den kleinen Batman Leo durch die Gänge flitzen, ich sehe sein breites Lachen und jubeln und weiß dass es die richtige Entscheidung gewesen ist dort hin zu fahren.

Zur Beisetzung kommen viele, sehr viele Menschen um sich von Simon zu verabschieden. Danach gehen wir mit den engsten Freunden und der Familie noch etwas Essen, in Simons Lieblingsrestaurant. An seinem Geburtstag waren wir das letzte Mal dort, danach war es auf Grund von Kunibert recht schnell nicht mehr möglich. Ich kann mir gerade gar nicht vorstellen dann etwas Essen zu können ohne dass mir Jeder Bissen im Hals stecken bleibt. Mal sehen.Ich kann im Moment auch gar nicht absehen, wie unsere Kinder an diesem Tag reagieren werden. 38507138_2023955247616526_3239611617108819968_nSo gar nicht. Das wird ein anstrengender Tag. Unsere Ballons habe ich schon bestellt, Foto Ballons und eine Wolke.

Jetzt ist es Abends, die Hunde tanzen vor mir, ich glaube ich sollte schnell noch eine Gassirunde drehen. Dann geht der kleine Batman ins Bett nachdem wir Papas Stimme auf der Mailbox abgehört haben.

Rock den Himmel mein Held. Wir lieben Dich

#luftballonsfürsimonHoneymoonPictures_Ines&Simon-301

3 Gedanken zu „Einfach Raus; unser Wochenende

  1. Ich drücke die Daumen für die Beisetzung! Du schaffst das.
    Ich fühlte mich an dem Tag so unendlich alt und müde. Zum Glück konnten wir die Mädchen beim kondulieren sehr gut aus der Menge heraushalten, das war mir sehr wichtig.
    So war der Tag für sie ok ohne dass ihnen ständig jemand, den sie nicht kennen, gesagt hat, was für arme Kinder sie doch jetzt sind.

  2. Liebe Ines,
    ich wünsche euch ganz viel Kraft für die Beisetzung. Ihr werdet es rocken, da bin ich mir ganz sicher! Achtet nicht darauf, was „man“ macht. Geht danach, was ihr fühlt und wonach euch gerade ist. Euer Held wird bei euch sein, ihr werdet ihn spüren!
    Ganz liebe Grüße,
    Sandra

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