Die Zeit, die angeblich alles heilen soll

Knapp 2 Wochen ist die Beisetzung jetzt her. Seit diesem Tag ticken die Uhren nochmal anderes. Seit diesem Tag ist etwas anders. Ich hinterfrage mich ständig, was ich hätte vorher anders machen können. Ob es der richtige Weg gewesen war? Ich vermisse mehr, viel mehr und eindringlicher. Simon ist nicht mehr da, er wird es nie wieder sein.38907144_1757781700957226_5238030324792819712_n

Jetzt ist es angekommen. Und ich will dass das Gefühl wieder weggeht. Ich lasse Kaum Jemanden an mich ran. Zum Teil fühle ich mich als würde ich unseren Helden verraten. Es sind Menschen, die etwas wollen, die sich doch zuvor auch kaum gemeldet hatten.

Ich vermisse Simon. Jeden Tag werde ich daran erinnert, dass er nun unser Wolkenheld sein wird. Die Sterbeurkunde ist gekommen, Rechnungen von Sanitätshäusern kommen auch immer noch. Ich melde Versicherungen um. Dann kommen Anrufe seiner Krankenkasse, Rechnungen aus der Klinik. Das ist doch ätzend.36064124_1728599910568032_3981326815288360960_n

Tagsüber geht es irgendwie. Bis auf dem Weg zurück nach Hause wenn ich den kleinen Batman in die Kita gebracht habe. Dann höre ich Musik beim Gehen, schrecklich laute Musik. Die soll mich davon ablenken, dass ich auf diesem Weg an der Schule vorbeikomme, in der wir letztes Jahr im April die große DKMS Aktion veranstalteten . Vor mir sehe ich noch immer die ganzen motivierten Leute, die uns helfen wollten Simons genetischen Zwilling zu finden.

Seit diesem Jahr April zeichnete sich mehr als deutlich ab, dass dieser Gedanke hinfällig gewesen war. Wir wussten seit 6 Jahren, dass Simon irgendwann sterben wird. Wir ahnten auch dass es bis zur Einschulung vom Heldensohn nicht reichen wird. Und trotzdem, so doof es sich auch anhört, so richtig daran geglaubt dass Simon tatsächlich, ganz in echt, zu 100% sterben konnte, haben wir nicht. Wir verdrängten Jahrelang und eigentlich taten wir es bis zum 6.7.2018 um 0.02 Uhr. 39105900_2316461515062956_644088319503761408_n

Nun gibt es nichts zu verdrängen mehr, es ist bitterliche Realität geworden. und ich vermisse so sehr, dass es mich im Moment fast aufzufressen droht. Ich habe Kopfschmerzen und einen so dicken Klos im Hals, dass ich immer noch das Gefühl habe dass dort alles stecken bleibt. Manchmal wird meine Brust eng und die Luft knapp.

Gestern meinte Jemand, dass ich nicht alles was war mit Simon verbinden sollte. Zum Beispiel wenn ich beim Frühstückdosen vorbereiten an ihn denken muss, weil wir es sonst immer zu zweit gemacht hatten. Kann ich aber nicht, das geht nicht. Vielleicht werde ich gerade irre, aber ich kann das nicht. Simon ist allgegenwärtig, jede Schraube die er in die Wand gebohrt hat, überall sehe ich ihn und muss daran denken, wie er es gemacht hatte.

Ich vermisse und glaube dass die sagenbeworbene Zeit, die alle Wunden heilen kann, einen scheißdreck macht.

Zuhause plane ich mit unseren Kindern den Kellerumbau, eine Spieleparadies zum klettern und hüpfen. Ich baue Wände und mache Termine mit seiner Bank aus. Ich versuche für mich, für unsere Kinder komplett bei Null zu starten, den Resetknopf zu drücken um ganz von vorn anfangen zu können. Das Leben ist ein anderes geworden und ich kann mir nicht vorstellen in das alte zurückzukehren. Vieles soll sich ändern und wenn ich dafür noch 20 weitere Wände ziehen muss, jetzt weiß ich ja wie das geht. Ich habe gestern mit meiner Mutter über unsere Zukunftsvisionen gesprochen, ich finde sie größenwahnsinnig, sie mutig. Naja mal sehen. Aber das alte Leben ist nicht mehr da, s ist mit Kunibert verbrannt. Nun müssen wir uns auf ein neues einlassen.39930078_503494953458855_7124267566196850688_n

Heute war ich mit unseren Kindern und „Dickbär“ das erste Mal zusammen in dieser Trauerstelle für Kinder. Beide waren sehr aufgedreht, aber offen für so manches Gespräch. Die Einhornbändigerin machte eine traumreise zu einem sicheren Ort an dem Papa nun ist. Der kleine Batman boxte in den Sandsack. Beide malten ein Bild, wie sie es sich im Himmel vorstellen. Auf beiden Bildern hatte unser Held Flügel, riesengroße. Unsere Heldentochter erzählte ihrem Bruder, dass Simon bestimmt auch oft bei uns auf der Erde sein würde, nur könnten wir ihn nicht sehen. „Er passt immer noch auf uns auf, weißt Du. Er sieht uns, wir ihn aber nicht“. Der kleine Batman sah seine Schwester an und meinte, dass das traurig wäre, aber dort oben hätte Papa bestimmt auch ganz viele Freunde gefunden.

Ich gehe nach wie vor zu der Therapeutin. Dort darf die Welt mit mir stehen bleiben, ich muss der sich drehenden Kugel nicht folgen. Früher hatte ich immer wieder Gedanken, dass ich am liebsten wegrennen würde. Heute habe ich das Gefühl, dass die Welt vor mir davon läuft. Simons Sieg über Kunibert, sein Tod ist bei mir angekommen. In stillen und ruhigen Momenten kann ich es kaum aushalten. Ich dreh noch durch. Dann schreibe ich, weil es mein Weg ist mit unserer Situation umzugehen. Ich hätte nicht gedacht, dass Schreiben für mich zu einem Instrument werden kann, welches ich mir zu nutzen mache. Ich verarbeite in dem ich das tue, was ich gerade am liebsten mache.

Ich habe realisiert und versuche nun in unserem neuen Leben anzukommen. Ein Leben ohne Held an der Hand. Ich weiß nicht welcher weg für uns der richtige sein wird. Ich weiß dass ich viel jammer,wen es stört, der liest bitte woanders. Es gibt ne Menge Blogs, die lustiger als unsere sind.39918034_301904360362102_4236162738381914112_n

Die Kinder und ich konzentrieren uns aufs Jetzt. Wir planen den Keller und dessen bunte Wände. wir machten eine Liste mit Orten, wo die zwei Heldenkinder unbedingt einmal hinwollen. Die hängen wir ins Wohnzimmer, damit es nicht nur Vorstellungen bleiben. Irgendwann wird’s gehen. Der kleine Batman freut sich auf seine Einschulung nächstes Jahr und noch viel mehr auf seinen Geburtstag am 12. September. Falls ihr also noch ein paar Geburtstagskarten über habt… Gleichzeitig wird unserem Sohn bewusst, dass er seinen 6. Geburtstag ohne unseren Helden feiern wird. Den 7. auch, alles andere danach sowieso. 39931607_668364416882153_776351820204212224_n

Morgen ist unser 14. kleiner Hochzeitstag, wir sind 14 Monate verheiratet. Bis zur Monatlichen Silberhochzeit wollten wir es schaffen. Geworden sind es immerhin 12 Monate und 2 Wochen. Ich feiere diesen Tag. Monat für Monat, weil es auf unserer Bucket List steht. Wir wollten die 25, wir bekommen die 25. Das ist der zweite Hochzeitstag ohne Simon. Unseren ersten großen, der erste Richtige…den hatten wir auch. Allerdings wusste mein Held nichts davon, weil Kunibert sein Hirn bereits vereinnahmt hatte. Einige Tage vor Simons Sieg, hatte Kunibert auch dafür gesorgt dass unser Held nicht mehr wusste wer der kleine Batman und die Einhornbändigerin sind, Seit April gab es immer mal wieder Momente, an denen er das vergessen hatte, allerdings war es immer möglich ihn daran zu erinnern, dass er zwei Kinder hat. die letzte Woche funktionierte das nicht mehr.36578990_1739080929519930_3387463542696312832_n

Simon konnte nicht allein aufs Klo gehen, er konnte nicht essen, nicht laufen,nicht schlucken und kaum reden. Beim umlagern im Bett brauchte er Hilfe, er bekam kaum Luft und sein Hirn führte ein Eigenleben mit sehr, sehr seltsamen Geschichten. Es war ein Leben vor dem Simon immer Angst hatte, es war nicht lebenswert. Außer die Pflege zu Hause und zum Teil auch in der Klinik zu übernehmen tat ich…Nichts, rein gar nichts. Ich sah zu. Kaum Jemand in unserem Umfeld wusste was in den Wochen und Monaten vor Simons Sieg, vor der Klinik in unseren vier Wänden vor sich ging. Und trotzdem hatten alle Angst, wussten nicht wie sie sich uns gegenüber verhalten sollen. Simon meinte mal, dass er sich wie in einer sozialen Isolation fühlte.

Jetzt ist er nicht mehr da, ich muss nicht alle 30 Minuten in der Nacht aufstehen um ins Schlafzimmer zu gehen, weil er meine Hilfe braucht. Und ich wache trotzdem ständig auf, weil ich das Gefühl habe, er hätte gerufen. Hat er natürlich nicht, ich träume nur doof. Gestern Abend stand ich solange unter der Dusche bis das Wasser kalt geworden war, ich stand da, hatte seine Duschgelflasche in der Hand und roch daran. Ich bin spooky, jetzt bin ich die Freakshow. Jetzt bin ich die, die sich isoliert. Unsere Kinder versuche ich ermutigen es nicht zu tun. Für gewöhnlich klappt das auch ganz gut. Für mich selbst bekomme ich das nicht hin. Ich fühle mich einsam und trotzdem gibt es nur wenige Menschen, deren Gegenwart ich gerade ertrage. Manchmal wünsche ich mir Hilfe, kann sie aber nicht annehmen. Und eigentlich weiß ich auch, dass es immer noch vielen schwer fällt mir gegenüber zu treten, ich bin die „arme Witwe“, die unterschrieben hat, dass ihr Mann sterben darf. Was redet man schon mit so einer Person. ich wüsste es auch nicht.39394006_2221741231394921_486118670737604608_n

Ich habe zwei große Aufgaben für mich; das Haus halten und vor allem aber die Kinder tragen. Auch dann, wenn sich meine Arme labberig anfühlen. Bis jetzt klappt es gut, unsere Minihelden meistern das alles ganz großartig. Wir reden oft, schreiben Erinnerungsbücher und malen Bilder für Simon. wir schicken Luftballons in den Himmel und sagen ihm jeden Abend gute Nacht.

Heute bade ich in Selbstmitleid und gleichzeitig plane ich unsere Zukunft. Solange es beides gibt, wird es wohl in Ordnung sein.

Rock den Himmel mein Held

#luftballonsfürsimon

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27 Gedanken zu „Die Zeit, die angeblich alles heilen soll

  1. Halli liebe Ines, ich habe alle Deine Beitraege gelesen, konnte jedoch nicht kommentieren. Die Geschichte hat mich eingeholt, naechste Woche habe ich meinen ersten Alleine- Jahrestag. Du hast diesen Abschied gut gemeistert, es ist vollbracht, es ist geschafft…vergiss es. So einfach ist es nicht. Immerwieder wird man von seinen Gefuehlen eingeholt, es kommt oft, sehr ploetzlich und nicht aufzuhalten. Nur, es geht schneller vorbei nach langer Zeit. Meine Frau konnte zu Hause im Wohnzimmer einschlafen, im Kreise der Kinder und Enkel. Und auch wenn wir das wussten, so tat es sehr sehr weh.2 Wochen krankgeschrieben und der Arbeitgeber fragte nur bloed, wehalb ich eigentlich krankgeschrieben sei, mir wuerde doch nichts weiter fehlen.
    Die Umwelt sieht das nicht so wie die Angehoerigen, koennen sich nicht vorstellen wie das so ist, mit einem Sterbenden Partner im Bett zu liegen, Lieder zum Abschied zu singen und sich nicht geschlagen zu geben von dem Vorhersehbaren.

    Ich konnte im Sommer nicht nach Deutschland kommen, kein Geld. Auch das gehoert zu meinem neuen Leben. Auch das wenige fehlt jetzt. Das was Du , was Ihr geleistet habt, das ist die Liebe bis zum Tod zu leben. Sei stolz auf Dich, pfeif auf die anderen, versuch Dich neu zu orientieren,sammle Deine Kraefte und bekomme Uebersicht ueber Dein Leben. Ich wuensche Euch alles Gute dafuer. Ruf an, wenn Du es brauchst, schreib eine E-mail oder Deinen blog.

    Liebe Gruesse aus dem Land der Trolle!

  2. Liebe Ines,
    Die Trauer braucht und nimmt sich ihre Zeit.Das hat nichts mit jammern zu tun.
    Du warst eine sehr lange Zeit die starke Heldin und bist es jetzt noch.
    Vielleicht bräuchtet ihr jetzt mal einen Tapetenwechsel. Ich war vor Jahren in einer Mutter Kind Kur am Chiemsee, in Chiming. Diese ist auch auf Trauerverarbeitung spezialisiert. Mir hat das sehr geholfen dort.
    Dein Schreiben hier hat auch nix mit jammern zu tun, es ist ein gutes Ventil ein bisschen Balast von der Seele zu bekommen.
    Fühl dich gedrückt 🎈🎈🎈Kerstin

  3. Hallo Ines ,
    du tust bestimmt nicht jammern . Für alle geht der Alltag weiter , aber für dich nicht . Du vermisst deinen Mann , mit dem du viele Jahre zusammen warst , mit dem du gemeinsame Erinnerungen hast. Es ist doch verständlich das du in vielen Dingen an ihn erinnerst wirst . Man kann doch nicht einfach darüber weg sehen , damit es dir besser geht , das ist doch kein guter Vorschlag . Schade das sich jetzt viele melden und dir helfen wollen und es die Zeit vorher nicht wollten bzw. nicht konnten . Leider kann man dir den Schmerz durch den Verlust von Simon abnehmen, so gerne ich dir das abnehmen würde und wenn es nur einen Teil ist .Gerne würde ich dem Batman eine Karte oder eine Kleinigkeit zu kommen lassen. Wohin soll ich das schicken ? Gibt es irgendwas, was er er gerne möchte ? Melde dich einfach , wenn es irgendwas gibt was ich ihm schicken kann. Ich würde noch so vieles schreiben , aber leider bin ich nicht so wortgewandt, wie du . Ich hoffe wir können dir auch mit wenigen Worten etwas Mut und Kraft geben , die schwierige Situation durch zustehen . LG und ich drücke dich unbekannter Weise .

  4. Du Liebe! Du hast jedes Recht zu jammern, zu weinen oder verzweifelt zu sein. Wer es nicht lesen mag, der soll es einfach lassen. Es braucht Zeit, auch wenn die nicht alle Wunden heilt. Ich denke oft an Euch und bewundere Deine Kraft. Du bist nicht die Frau, die entschieden hat, dass er gehen darf. Du bist die Frau, die aus Liebe entschieden hat, dass er jetzt gesiegt hat. Bitte bleib stark, ich umarme Dich aus der Ferne. Ines

  5. Liebe Ines,
    dies ist mein erster Kommentar, lese aber deinem Blog, da wart ihr noch voller Hoffnung.

    Ich weiß nicht ob man das vergleichen kann, wahrscheinlich nicht aber ich möchte es sich nicht herausfinden.
    Ich habe vor vier Jahren eine Mutter verloren, 21 Tage vor der Geburt meinen kleinen Minimann und das ganz plötzlich, auch an ein Krabbe…
    Noch heute überkommt es mich und ich fange aus dem nichts an zu heulen, vermisse sie und manchmal bin ich auch wütend… hätte sie nicht noch was kämpfen können?
    Meine Kinder(2+Jahre) haben keine Großeltern mehr, alle (außer meinen leiblichen Vater) haben den Kampf gegen die Krabbe gewonnen…
    glg Beate

  6. Jeder Text den du schreibst ist richtig und ergreifend… weil er so tief aus deinem Herzen kommt.. jeder Mensch trauert genau so wie er es tut … jeder in seinem Rhythmus und so wie er eben fühlt… ich schicke dir eine feste Umarmung..( klingt so lapidar.. aber mehr kann man nicht tun ueber das www)…. Morgen ist ein neuer Tag .. hoffentlich ein besserer für dich … klar wieder ohne euren Helden😔.. aber vielleicht ist der Druck morgen leichter zu ertragen … es wird immer super scheiss Tage geben und dann gibt es sicher auch Tage die leichter sind … davon wuensche ich dir immer und immer mehr …
    du machst das unfassbar toll und hast eine unglaubliche Mama Loewin Kraft .

    Viele Gruesse und Unarmungen

  7. Liebe Ines,
    Ich finde nicht, dass Du viel „jammerst“. Obwohl wohl kaum jemand anderes dazu so sehr das Recht hat wie Du. Trauer braucht Zeit – lange Zeit. Einbrüche und Löcher werden immer kommen, aber die Abstände dazwischen werden größer werden. Es ist nicht verwunderlich, dass Du so sehr trauerst, denn Du liebst ja auch so sehr. Fühl Dich mal feste in den Arm genommen!
    Und Du schreibst öfter, dass Du damit haderst, diese Unterschrift getätigt zu haben. In meinen Augen war das die großzügigste, selbstloseste Entscheidung, die Du hättest treffen können! Ich hoffe, dass diese Sicht Dich bald erreicht. Viel Kraft für Euch alle wünsche ich Euch!

  8. Liebe Ines,
    ich kann mich nur anschließen. Du hast alles Recht der Welt zu sagen, dass es dir nicht gut geht und auch den Kopf hängen zu lassen. Jammern kann man das nicht nennen! Viele kommen einfach nicht damit klar, wenn ihr Gegenüber eine schlimme Zeit durchmacht. Die „coolste“ Antwort, die ich von meinem besten Freund bekam, auf die Frage warum er sich nach dem Tod meiner Mutter nicht gemeldet war: ich dachte, du wolltest allein sein. Manche waren ehrlich und haben gesagt, sie wussten nicht wie sie mit mir umgehen sollten. Deshalb, schreib dir alles von der Seele, wem es nicht interessiert, der muss es nicht lesen! Nimm dir die Zeit zu trauern und versuche es nicht zu verdrängen, es würde dich irgendwann einholen! Meine Eltern sind vor vielen Jahren gestorben. Noch heute gibt es Tage, an denen ich sie unglaublich stark vermisse. Das wird nie vergehen. An manchen Tagen freue ich mich wenn ich ihre Lieblingsmusik höre, an manchen Tagen kommen mir ohne Vorwarnung die Tränen. Es ist doch schön wenn du dich so intensiv an euern Helden erinnerst! Er existiert immer noch, in euch allen und in euerm Haus. Es ist doch ganz normal! Nur weil man nicht an ihn denkt, tut es nicht weniger weh! Es ist auch nicht freakig an seinem Duschgel zu riechen oder auf seinem Kissen zu schlafen. Wenn du das Bedürfnis danach hast, dann mach es. Und eines noch zum Schluss: du hast nicht dafür unterschrieben, dass er stirbt. Du hast dafür unterschrieben, dass er keine Schmerzen mehr hat, dass sein Leid aufhört. Dafür hast du den allergrößten Respekt verdient. Fühl dich nicht so klein, in Wirklichkeit bist du ganz groß!
    Vielleicht könntest du nochmal schreiben, wohin wir alle die Geburtstagskarten schicken können. Es gibt bestimmt viele neue Leser und Kartenschreiber!
    Fühl dich umarmt,
    Sandra

  9. Liebe Ines,
    es gibt unglaublich viele lustige Blogs.Keiner davon ist so bewundernswert wie Deiner!
    Es sind die kleinen Dinge im alltag die man miteinander teilt,die irgendwann normal werden.
    Deshalb vermisst man sie so sehr wenn man Sie nicht mehr hat.
    Du bist keine Freakshow,Du vermisst Deinen Mann.
    Erstaunlich wie stark man als Mutter sein kann,es ist schön das ihr euch habt.
    Manche Wunden heilt auch die Zeit nicht,Sie tun irgendwann weniger weh.
    Trauer findet Ihren Weg.
    Ich drücke euch aus der Ferne,liebe Ines🎈🎈

  10. Liebe Heldenmami

    Mein herzliches Beileid

    Ich würde dem kleinen Badman gerne eine Geburtstagskarte schicken nur leider bin ich erst kürzlich eurem Blog beigetreten und weiß nicht wohin ich diese schicken kann?!

    Ich wünsche euch allen Kraft das durchzustehen.

  11. Lass dir Zeit zu trauern. Lass die Trauer und die Tränen zu. Es ist wichtig für dich, damit du irgendwann an den Punkt kommst, wo es etwas leichter wird. Bis dahin lass alles zu was dich überrollt. Und schreibe dir wieder alles von der Seele!!!
    Du wirst deinen Weg mit deinen Kindern finden. Du machst, ganz instinkiv, genau das Richtige für euch!!!
    Alles Gute und liebe Grüße
    Mary 🌹 🎈

  12. Liebe Ines,
    Du schreibst , dass Du auch nicht wüsstest, was Du einem Menschen sagen solltest, der sich in einer ähnlichen Situation befindet in der Du jetzt bist. Ich Bin mir ganz sicher , DU wüsstest es !!!! Ich weiß, dass dies Deinen Schmerz im Moment nicht lindern kann, obwohl ich mir es so sehr wünschen würde. Aber Dein Blog hilft schon jetzt ganz vielen Menschen, inclusive meiner selbst. Obwohl wir uns ja eigentlich gar nicht kennen, Du bist für mich eine der tapfersten und mutigsten Menschen die mir jemals begegnet sind. Ich danke Dir und bin in Gedanken ganz oft bei Euch.
    Alles Liebe
    Daniela

  13. Liebe Ines,
    Sei barmherzigit dir.Du bust noch ganz am Anfang.Das wichtigste sind wohl Deine Kinder.Das machst Du echt gut. Die kannst Du aber auch nur begrenzt schützen.Hab erlebt wie das Kind meiner Freundin dumme Sprüche zu hören bekam.kurz nachdem der Papa starb. Viele sind hilflos.Der Freundeskreis sortiert sich.Aber es werden neue kommen.
    Ich tob mich in schweren Zeiten immer an der Nähmaschine aus. Vielleicht magst Du fuer Euch ja einen Erinnerungsquilt aus seinen Sachen naehen zum Reinkuscheln wenn Ihr Sehnsucht habt.
    Wie geht es Simons Eltern? An die muss ich immer mit denken.Kind bleibt Kind egal wie alt.
    Du machst das toll. Konzentrier Dich auf die nächsten Schritte.Du hast alles Dir mögliche für simon und die Kinder getan.
    Pass gut auf Dich auf.
    Martina

  14. Nimm dir alle Zeit der Welt, denn die brauchst du nun einfach. Ich finde, dass du unheimlich stark bist, auch wenn du das selbst vllt. nicht so empfinden magst. Ich frage mich ständig, wie es mir in so einer Situation gehen würde und ich bin mir sicher, dass ich solch eine Stärke nicht aufbringen könnte. Ich ziehe den Hut vor dir! Und nochmal: Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Alles andere kann warten. :-*

  15. Liebe unbekannte Ines, ich bin heute morgen irgendwie auf Deinem Blog gelandet und habe gerade Deinen (diesen) letzten Eintrag gelesen. Die Trauer ist deutlich spürbar, ich sitze hier und fühle Deinen Schmerz. Du musst überhaupt nichts, lass Dir nicht einreden, wie lang und wie überhaupt Du trauern darfst oder nicht. Du gehst Deinen Weg, wie Du ihn gehen willst und kannst. Das Leben geht weiter, sicher, irgendwann geht es weiter, jetzt schon, auch wenn etwas anderes zum Anhalten manchmal zwingt. Verweile, solange es Dich zum Verweilen bringt. Ruhe aus, gehe weiter, weine, tanze, lache. Sei auch für Dich selbst da. Ich schicke Dir einfach mal eine dicke Umarmung. Es ist noch nicht so lange her bei mir, dass ich „am Boden war“, ich habe gerade zwei Texte wieder online gesetzt, wenn Du magst, lies sie. Vielleicht erreichen sie Dich, vielleicht helfen sie Dir. Alles Liebe für Dich und Deine Kinder von der Wolkenbeobachterin

    https://stadtzottel.wordpress.com/2014/06/16/boden-satz/
    https://stadtzottel.wordpress.com/2015/06/04/wellen-2/

  16. Liebes Superhelden-Team!

    Es gäbe so vieles zu schreiben aber momentan tu ich mich schwer meine Gedanken zu sammeln, meine Gefühl zu ordnen, also wo fang ich an?

    1.) Ihr habt mein volles Mitgefühl! Ich bin von eurer „Grppen-Dynamik“ schwer beeindruckt und begeistert! Ihr habt einen ganz tollen und besonderen Weg gefunden „gemeinsam stark zu sein“! Das ist ein Vorbild für viele und macht hoffentlich Schule!

    2.) Ich freue mich über den Zuspruch und die Unterstützung die ihr erfahren habt. Der erste „Superheld“ dieser Welt sagte einmal sinngenäß: „Wer treu ist, dem wird mehr gegeben werden!“ Und genau das habt IHR erfahren dürfen. Das dürft ihr guten Gewissens annehmen, es ist ein Zeichen der Lieebe aus den Herzen, die ihr berührt habt!

    3.) Euer Superhelden-Epos erinnert mich an zwei weitere meiner Lieblingshelden: Batman und Green Lantern. Inzwischen ist aber der letztere mein absoluter Lieblingsheld, denn seine „Superkraft“ ist sein starker Wille, mit dem er ALLES SCHAFFT was nötig ist! Auch ihm wurde etwa gegeben, was ihm half, zu helfen oder seine Wünsche und Ziele zu erreichen, der Kraftring von OA! (Merkt ihr was? Ich bin voll auf eurer Wellenlänge! 😉 )

    4.) Meine „Superkraft“ ist meine Empathie. Und genauso wie Green Lantern, wird sie durch etwas unterstützt, dass die meisten Menschen einen „starken Glauben“ nennen. Der obengenannte, erste „Superheld“ ist für mich eine reale Persönlichkeit. Vor etwa 2000 Jahren sabdte Gott seinen Sohn, Jesus Christus, auf die Erde, die Menschen auf Gottes großen Tag der Rettung vorzubereiten. Er ist die Grundlage für unsere Zeitrechnung, für christliche Nächstenliebe (eine Superkraft die viele von uns besitzen und auch in eurem Fall bewiesen haben). Und sein persönliches Opfer hat noch etwas möglich gemacht: Die Auferstehung nach dem Tod, eine Grundlehre der Bibel und der Christen!
    Hebräer 11:1 sagt: Der Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, der offenkundige Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht.
    ER ist der einzig ECHTE „Superheld“ im Universum und er konnte auch nur deswegen helfen, weil er von Gott die Kraft dazu bekommen hat!

    BITTE lest vorurteilsfrei von dieser Webseite die Dinge, die für euch interessant sind und euch weiter die Kraft geben, die ihr benötigt: https://www.jw.org/de/suche/?q=tod

    Gott segne euch! Ihr seid eine ganz wundervolle und liebenswerte Familie!
    Wolfgang aus Linz/Österreich

  17. Liebe Ines,

    zwei Wochen sind zwar Zeit, jeder Tag kommt Dir im Moment vor wie eine kleine Ewigkeit, aber es ist halt noch nicht genug Zeit. Du wirst sehen, in zwei Monaten und in zwei Jahren wird die Welt schon wieder ganz anders aussehen. Du machst das gut, wie Du es im Moment machst, aber eins darfst Du nicht: Darüber nachdenken, was Du hättest anders machen können. Es klingt jetzt bitter, aber: Davon bekommst Du Simon auch nicht zurück. Das Grübeln ist reine Selbstzerfleischung. Du hast eine Entscheidung getroffen, in dem Moment war sie richtig, ich halte sie nach wie vor richtig. Wenn andere sagen: „Das könnte ich nicht“ – so ein Quatsch! Wenn Du mir vor zwei Jahren erzählt hättest, dass ich meine todkranke Tante mit der Hand füttere, hätte ich Dir auch gesagt, ihh, das kann ich nicht. Doch, konnte ich. Es heißt ja, der Mensch wächst mit seinen Aufgaben, der Spruch klingt so blöd, aber für seine Lieben kann man ALLES vollbringen, wenn es sein muss, das weiß jede Mutter. Du hast aber tatsächlich Dinge erlebt, erleben müssen, die Dich zu etwas Besonderem machen. „Einfach weitermachen wie bisher“ wird auf die Dauer nicht funktionieren. Lies mal diesen Blog, wenn Du magst, ich bin ja selbst Mutter eines behinderten Kindes, ich finde, Gabriele hat es toll in Worte gefasst – dieses Gefühl, anders zu sein als die Anderen: https://www.gabrielenoack.de/blog/sommertag

    Und was soll der, pardon, SCHEISS, dass Du die Witwe bist, die unterschrieben hat, dass der Mann sterben darf. Was sollen die Leute mit Dir reden?
    Am besten ganz normal, oder?
    (aber ich kenne das, nach Mimis Geburt haben sich fabelhafte Freunde plötzlich von uns zurückgezogen, ich war so traurig und wütend damals deswegen, aber sie waren einfach unsicher: Was sagen? Was tun?

    Zu Simon:

    Du siehst es doch jetzt heute, mit etwas Abstand, selber:

    Es gab keine Aussicht darauf, dass es wieder besser wird.
    Keine. Aussicht. Auf. Besserung.
    Keine!
    Das hätte Simon nicht gewollt, und Du auch nicht.
    Was wäre denn die Alternative gewesen? Deine Kinder würden ihr Leben lang ein Bild von Simon herumtragen, das keiner gewollt hätte: Er, hilflos, mehr oder weniger nicht bei Bewusstsein, an Schläuchen. Und eine verzweifelte Mutter, die das Bild selbst nicht ertragen kann.

    Du hast nicht nur Simon erlöst. Du hast auch Deine Kinder vor einem schrecklichen Trauma bewahrt.
    Ales Gute, meine Liebe!

  18. Die Zeit heilt keine Wunden. Aber das klaffende Loch, was zur Zeit aufgerissen ist, wächst nach und nach zu. Es bleibt eine Narbe, die immer mal wieder schmerzt. Aber man lernt, mit der Narbe zu leben.
    Liebe Ines, gib Dir alle Zeit der Welt, tu das, wonach Dir ist. Dieses Gefühlschaos ist total o.k und völlig normal.

  19. So gerne würde ich dir etwas Schreiben, dass dir wirklich hilft und es für dich etwas leichter und erträglicher macht, aber da gibt es leider nichts.
    Aber so, wie du von deinem Helden erzählst, bin ich mir sicher, dass du alles für ihn getan hast, auch wenn es manchmal nichts tun bedeutet, was schrecklich schwierig ist. Du schreibst selbst, er wollte kein Leben als Pflegefall, also hast du ihm am Ende seinen größten Wunsch erfüllt, egal was das für dich bedeutet hat. Gibt es überhaupt ein größeren Ausdruck von Liebe?

  20. Liebe Ines,
    wir kennen uns nicht persönlich, ich verfolge seit einigen Monaten deine Instagramseite ebenso deinen Block hier. Ich wollte dir einfach nur kurz sagen, wie gerne ich deine Beiträge lese. Auch wenn mir jedes Mal die Tränen über die Backen kullern freue ich mich immer über neue Beiträge und Bilder. Ich wünsche Dir und deinen Kindern von Herzen nur das Beste und das ihr irgendwie einen „Neuanfang“ starten könnt. Du rockst das, ich glaube fest daran! Fühl Dich gedrückt. Christina

  21. Liebe Ines
    Ich kenne dich nicht persönlich, aber ich lese jetzt schon eine ganze Zeit mit. Ich würde dich so gern trösten, aber ich denke das kann niemand wirklich. Zweifele nicht an dir selbst. Du bist so eine tolle Mama und ich denke du hast alles richtig gemacht, um deinen Helden zu helfen und zu unterstützen. Ich ziehe meinen Hut vor dir. Nimm dir die Zeit, die du brauchst ,um zu trauern. Lass dir nichts einreden, wie du es am besten machst. Niemand kann deine Gefühle spüren, also denk sooft du willst an deinen Helden.
    Er wird immer in euren Herzen bei euch sein.
    Liebe Grüsse und eine feste Umarmung
    Von Manu

  22. Liebe Zauberin,
    aus der Ferne schick ich Dir ein Packerl Schlaf, eine Prise Durchatmen, einen kleinen Marienkäfer, einen Sonnenstrahl und ein Stückerl Wolkenfrei …. es werden die kleinen Dinge sein, die Dich für Sekunden und mal Minuten ablenken und es werden tatsächlich Tage kommen an denen der Schmerz nicht das letzte vor dem Einschlafen und das erste nach dem Aufwachen sein wird …. und diese Momente werden irgendwann größer bunter vielfältiger … das ist das, was die Zeit für Dich tun kann …
    Und Du tust für Dich schon das Beste … Du schreibst … ein besseres Ventil gibt es wohl kaum …

  23. Die starke sein, die Kinder motivieren und ein „normales Leben“ zu führen, obwohl die Erde für dich gerade still steht ist bestimmt unsagbar schwer.
    Zum Trauern gehört es auch einfach mal die Duschgelflasche nicht loslassen zu können. Da ist nichts dabei, und es zeigt Deine Liebe.
    Ich glaube, dass ich für alle Deine vielen Leser und Begleiter sprechen, wenn ich sage, dass wir Dir gern helfen würden!
    Wir sind hier!

  24. Liebe Mama-Heldin,
    Ich bin vor einiger Zeit auf deinen Blog aufmerksam geworden. Immer wieder kamen mir die Tränen wenn ich deine Beiträge gelesen hab. Ich selbst habe meinen Papa verloren, vor nun 16 Jahren. Ich war damals 18. Ich vermisse ihn heut genau noch so sehr wie damals. Ich kenn das Gefühl nur zu gut wenn dir andere Mitmenschen „helfen“ wollen. Du es auf der einen Seite gern annehmen möchtest, aber auf der anderen Seite dir alles zu viel ist. Ich bewundere dich sehr. Ich finde es einfach heldenhaft wie du alles meisterst. Aber es ist auch vollkommen ok mal schwach zu sein. Lass das Gefühl zu. Manchmal tut das einem im Nachhinein gut. Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Stärke und Kraft für die Zukunft. Aber ich glaub fest daran das dein Simon dir seine Superheldenkräfte da gelassen hat. Fühl dich ganz fest gedrückt

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