Es wird Zeit, dass ich Euch etwas mehr zu unserem Keller erzähle. Bis vor einigen Wochen war es der Ort des Grauens. Dunkel, düster und vollgestopft. Es waren Dinge darin, die ich nicht mehr in der Hand hatte, seit dem wir hier wohnen.
Unser Keller hat drei Räume. Einen kleinen, in dem die Waschmaschine und eine Werkbank steht. Ein weiterer kleiner Raum, in dem ein Schreibtisch und Nähzeug lagert. Eigentlich sollte das mal mein Nähzimmer werden, aber irgendwie nähe ich trotzdem immer oben im Wohnzimmer. Und dann wäre da noch der große Hauptkeller. Dieser war einfach nur voll, überall Kisten, Kleinkram, altes Zeug…ihr kennt das vielleicht.
In einer riesigen, fast schon spontanen Aktion räumte ich den Keller mehr als halb leer. Ein großer Teil kam zur Mülldeponie, die anderen Sachen verkauften die Kinder und ich auf dem Flohmarkt. Einige Kisten mit verkaufbaren Dingen sind noch da: Spielzeug, Klamotten und der Kinderwagen vom kleinem Batman. Falls also jemand von Euch Klamotten in Größe 98-110/16 braucht oder einen Kinderwagen: hier sind wir.
Den Hauptraum ist nun unterteilt, ich erzählte Euch doch, dass da nun eine Miniwand steht, wo vorher keine war. Der eine Teil bleibt Keller, der andere Teil wird zum Tobe-Kletter-Antifrustraum für unsere Heldenkinder. Besonders der kleine Batman ist seit Simons Sieg über Kunibert noch aktiver als sonst. Wenn es Leo nicht gut geht oder er traurig ist, dann verkriecht er sich nicht. Er steht unter Dauerstrom. Manchmal kann ich dem gerecht werden, an anderen Tagen scheint nichts zu helfen.
Die Einhornbändigerin ist in der Pubertät angekommen, ihre Hormone überwältigen sie oft und es kommt zu Wutausbrüchen, wenn etwas anders läuft als von ihr geplant. Der Heldenverlust tut sein übriges.
Wir sind oft draußen, powern uns aus, damit das Hausdach gefühlt nicht immer weiter auf uns runter drückt. Aber manchmal wünschten wir uns auch etwas im Haus, etwas zum Frustablassen, zum Springen, Klettern und Umwerfen.
Den Platz haben wir nun. Durch die Verkäufe schafften wir es tatsächlich, fast die Zielsumme zu erreichen. Etwas steht noch hier, den Rest schaffen wir auch noch. Unsere Kinder lernen zeitgleich, dass nichts von allein kommt. Wir tun etwas, verkaufen Dinge und bekommen etwas dafür: unseren Wunschkeller. Ich hätte nicht einfach so eine Klettermöglichkeit in den Keller stellen wollen, auch nicht in unserer Situation.
Da ich nicht selbst alles bauen wollte, suchte ich nach einer fertigen „Klettermöglichkeit“. Die niedrige Deckenhöhe machte es am Anfang etwas schwierig. Aber wir fanden etwas, das uns Allen gefallen hat. Unser Klettergerüst wird dieses hier. Montieren müssen wir es dann zwar allein, aber immerhin gibt es eine Aufbauanleitung. Da ich inzwischen recht fit mit dem Akkuschrauber bin, bekommen wir das schon hin. Lieber Simon, wenn Du wüsstest, was wir hier machen. Ich und bauen…nun gut.
Dazu werden Bewegungsbausteine bei uns einziehen. Das sind recht große, weiche, mit Kunstleder bezogene Bausteine. Die Kinder können daraus Türme oder etwas anderes bauen. Sie können sich in diese Bausteine werfen, dagegen treten und umschubsen. Perfekt für uns. Dazu wünschen wir uns ein kleines Trampolin und/oder ein Bällebad. Ich habe alles ausgemessen, der Platz reicht, im Notfall wird mein „Nähzimmer“ mit einbezogen. Dann reicht der Platz auf jeden Fall. Es wird nicht alles auf einmal bei uns einziehen, immer dann wenn es geht. Das Klettergerüst aber ist drin, die Bausteine auch fast. Einen Boxsack haben wir schon.
Nächste Woche hat die Kita vom kleinen Batman zu. Wir werden anfangen, die Wände zunächst weiß zu streichen, damit die eigentliche Farbe, die danach aufgetragen wird, richtig zur Geltung kommt. Ich weiß jetzt schon, dass nicht nur die Wände an diesem Tag weiß sein werden.
Ich bin schon sehr gespannt, wie sich der Keller im Laufe der Zeit wandeln wird. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Heldenkinder und mir. Alles was in diesem Raum geschieht, jedes Möbelstück bzw. Klettergerät haben wir uns selbst „erarbeitet“. Ich denke, dass es am Ende mehr als ein Raum zum Frustablassen sein wird, es wird ein großer Schritt Richtung „wir können das“ sein. Ich denke es wird gut für unser Selbstbewusstsein sein. Sonst baute und plante unser Held immer alles. Ich hab zwei linke Hände. Aber dieses Kellerprojekt, das rocken wir trotzdem. Es wird sich gut anfühlen, weil wir etwas dafür getan haben. Dieses Projekt hilft uns auch dabei, den Energieüberschuss los zu werden, nicht erst dann wenn der Keller fertig ist. Wir planen etwas, das in der Zukunft liegt, etwas das mit unserem Leben2.0 zu tun hat.
Dein Blog macht mir mut – unser Keller ist auch ein Ort des Grauens, dabei könnte man – wenn er aufgeräumt wäre – prima Parties darin feiern, oder – davon träume ich – eine Sauna einbauen. Toll, wie Du das gerockt hast!
ist doch schon gut geworden
Ich finde das eine tolle Idee und kann es kaum abwarten, fertige Bilder zu sehen. Als Frau kann ich sagen, bloß keine Angst vor Werkzeugen und Gerätschaften aller Art, du rockst das schon!
Hi, wir haben noch ein kleines Trampolin rum liegen. Es stand im Kinderzimmer nur rum. Und wurde selten genutzt. Das würden wir euch schenken.