Unser Halloween; wenn Skelette eine ganz neue Bedeutung bekommen

Am Mittwoch war es endlich soweit. Der Lieblingstag des Jahres für die Heldenkinder. Sie freuten sich bereits seit einer Ewigkeit auf diesen einen Tag, sie planten ihr Kostüme und wie sie sich schminken wollen. Emma freute sich besonders, da sie sich mit ihrem Wunsch durchsetzen konnte und erneut Kuchen für einen guten Zweck verkaufen durfte. Die Einnahmen spendet die Einhornbändigerin.img_20181101_2136454265187345617330001.jpg

Gebacken hat sie (haben wir) am Dienstag und Mittwoch. Fast alles konnte das große Mädchen verkaufen und war demzufolge sehr stolz. Die Reste brachte sie zu einer Party von unseren Nachbarn. Die Heldenkinder waren auch dort, ich nur kurz. Partys, viele Menschen und lustige Stimmung ist gerade nicht so meins.img_20181031_1348412371633493384647065.jpg

Unser Frühstück am Gruselmorgen war standesgemäß; Blutäpfel, Fledermäuse und Zauberstäbe.img_20181031_0925247695582549033703407.jpg

Wir zogen natürlich auch um die Häuser, das Highlight. Bevor wir in dieser Ecke der Hauptstadt gewohnt hatten, kannte ich Halloween in diesem Ausmaß gar nicht. Hier bebt es nahezu, an diesem Tag wird uns erst bewusst, wieviele Menschen hier leben. Gefühlt ist der gesamte Bezirk unterwegs. Auf den Straßen versammeln sich Hexen, Monster und Ungeheuer. Und diese Wesen sind nicht nur Kinder, auch die Erwachsenen werden von Jahr zu Jahr mehr.

Viele Häuser sind geschmückt. Kürbisse fast überall. Kreuze, Skelette, Grabsteine und Särge haben wir auch gesehen. Und da war das Problem. Der kleine Batman sah einen „Deko-Plastik-Minisarg“ in klein und meinte „kuck mal Mama, der sieht ja aus wie Papas Geheimversteck. Wie der „Sack“ den wir angemalt haben“ Bähm! Leo verstand nicht, warum sich Leute so etwas aus Spaß vor die Tür stellen. Ich hatte bei manch einem Anblick auch einen dicken Kloß im Hals. Ich versuchte ihm irgendwie, irgendetwas zu erklären. Was genau, das weiß ich gar nicht mehr. Ich dachte, dass es dann okay so ist.20171030_173920

Etwas später war Leo auf der Party, ich erzählte Euch bereits gestern dass er plötzlich zu weinen anfing, als das Lieblingslied von ihm und Simon lief, obwohl er es hören wollte. Ich konnte ihn beruhigen. Mir tat es unendlich leid, dass der Tag, auf den er sich so lange gefreut hatte, nun so enden sollte.

Zuhause aber hat sich Leo wieder gefangen. Wir begutachteten zusammen seine Ausbeute. Wenig später kam die Einhornbändigerin zurück. Nach ihrem Kuchenbasar durfte sie das erste Mal allein mit ihrer Freundin um die Häuser ziehen und Leute erschrecken. Auch ihre Tasche war voll. Die Heldenkinder sortierten und tauschten ihre Süssigkeiten. Einige Dinge mochten sie beide nicht, diese verteilten wir gleich an die Kinder weiter, die an unserer Tür klingelten.

Letztes Jahr war unser Haus auch geschmückt. Totenköpfe an der Tür, Skelette an der Wand und Simon war als Sensenmann mit Spinnenkopf verkleidet. Sarkastisch irgendwie. 20171031_184431Dieses Jahr ging ich wieder in den Keller um die Halloweendeko hervor zu holen.  Ich guckte in die Kiste, hielt ein Kreuz in der Hand und legte alles wieder zurück. Vielleicht kommt das Zeug nächstes Jahr wieder zum Einsatz. Die Einhornbändigerin wünschte sich die Kürbiskerzen und einen Totenkopf als Deko für ihren Stand. Alles andere blieb im Keller. Die Einhornbändigerin fand es trotzdem gruselig genug. Im Gegensatz zu uns, schienen ihr die ganzen Gruseldinge nichts auszumachen. Sie fand es aufregend, wie jedes Jahr. Geschminkt hat sich Emma im übrigen selbst, dass kann das große Mädchen deutlich besser als ich. Erschreckend war nur, dass sie mindestens vier Jahre älter ausgesehen hat. Youtube Tutorial sei Dank.img_20181031_1635237132638147611515450.jpg

Aber einen Kürbis geschnitzt haben wir selbstverständlich auch. Sogar zwei. Das musste einfach sein. Demzufolge war das Essen am Folgetag sehr Orangelastig. Es gab Nudeln mit Kürbis-Kokossoße und zum Frühstück Kürbisbrötchen. Geschmeckt hat es, bunt war es, Kürbisgesichter hatten wir auch. Alle waren zufrieden.img_20181030_140752_5484081954143930554401.jpg

Am Abend saßen die Heldenkinder und ich zusammen im Keller, denn da ist auch einiges vorrangeschritten. Wir hatten eine Taschenlampe und erzählten uns „Gruselgeschichten“. Naja, eigentlich waren sie eher lustig. Das hob die Stimmung, auch beim kleinen Batman. In der Nacht kam er zu mir auf das Sofa, weil sein Bein so weh tat. Ich glaube ja, dass etwas anderes schmerzte. Am Donnerstagmorgen war die Welt wieder schön, die Sonne lachte und die Heldenkinder mit ihr.

Ich denke, dass es trotz der anderen Stimmung, der anderen Wahrnehmung in Summe ein schöner Abend für die Minihelden gewesen ist . Es gab ein kurzes Tief, aber es gab auch eine Strickleiter die half, dort wieder hinaus zu klettern.

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