Advent, Advent; ein Licht für Simon

Heute ist der 4. Advent, seid Ihr schon in Weihnachtsstimmung? Kurz bevor meine „Mimimimi- Woche“ startet, ist es an der Zeit, Euch 5 weitere Lieblingsfotos von unserem Helden zu zeigen.

Das war dieses Jahr, ich glaube im Mai. Auf „mysteriöse“ Weise standen plötzlich zwei Schaukelstühle auf unserer Terrasse. Auf unserer Bucket List stand/steht, dass wir später zusammen in Schaukelstühlen sitzen wollen, um unseren Enkelkindern beim Spielen zuzusehen. Wir hatten das dann angepasst und wollten darin sitzen und unseren eigenen Minihelden zusehen. Und plötzlich standen sie da: unsere Schaukelstühle!

Das war Ostern 2015 an der Ostsee. Es war bitter kalt, wir hatten Wintersachen an. Aber die Heldenkinder gingen samt Regenklamotten ins Wasser. Wir machten immerhin dieses verfrorene Selfie hier.


Letztes Jahr am 24.12. Unser letztes gemeinsames Weihnachten. Der Daumen hoch war obligatorisch.

Auch letztes Jahr im Dezember. irgendwann um Weihnachten. Der Versuch, Emma das Ü-Ei-Eis zu stehlen. Der Versuch scheiterte.

Auch wenn ich mich frage, warum ich auf diesem Bild so anders aussehe… Das ist ein sehr emotionales Bild für mich. Es ist vom 19.6.2018. Das ist das letzte Foto von mir und Simon ohne Sauerstoffbrille, ohne Atemunterstützung. Unser Held war seit zwei Tagen in der Klinik, die er keine drei Wochen später im Sarg liegend wieder verlassen hat. Es war sein letzter Klinikaufenthalt. Zum Zeitpunkt dieses Fotos war Simon bereits pflegebedürftig, das Heldenhirn schaltete immer öfter ab. An diesem Tag wusste Simon nicht mehr, dass er Kinder hat, stattdessen fragte er mich 5 Minuten vor dieser Fotoaufnahme, ob ich ihn heiraten möchte. Ich machte so viele Bilder wie möglich von ihm, von uns. Am 20.6.2018 versagte die Heldenlunge das erste Mal, erholte sich aber kurzzeitig. Am 1.7.2018 versagte sie gänzlich, am 6.7.2018 um 0.02 Uhr ist unser Held in den Himmel geflogen.

Ihr Lieben, morgen ist Heiligabend. Wir wünschen Euch ganz viele schöne, bezaubernde und friedliche Momente mit Euren Lieblingsmenschen. Umarmt Euch. Küsst Euch. Zeigt Euch, dass Ihr Euch liebt. Zeigt Euch, dass Ihr nicht alleine seid. Rockt Euer Weihnachten, schlemmt hemmungslos und esst soviel Schokolade und Eis mit bunten Streuseln, wie in Eure Bäuche passen. Machte viele Fotos, sammelt Erinnerungen und lebt.

Merry Christmas Ihr Lieben. Danke, dass Ihr alle da seid!

9 Gedanken zu „Advent, Advent; ein Licht für Simon

  1. Das erste Weihnachten ohne einen geliebten Menschen steht auch mir bevor.
    Das Herz ist schwer und die Erinnerungen an das letzte Weihnachten sind allgegenwärtig.
    Es ist schwer…

    1. Letztes Jahr, am 01.12. ist meine geliebte Mami, 5 Monate nach der Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs, verstorben. Heute hat sie Geburtstag. Sie war sonst Weihnachten immer bei mir und meinem Sohn.
      In diesem Jahr ist mein Sohn bei seinem Vater, meine Mami im Himmel und ich alleine, traurig zu Hause; Freunde habe ich nicht, da ich mich zurückgezogen gaben.Für mich gibt es kein Weihnachten…

      1. Meine Eltern sind schon vor ein paar Jahren gestorben. Mein Vater auch an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ich habe nur noch meine Schwester, die Verwandten sind nur da wenn es uns gut geht. Ist die Laune mal trübsinnig, hören wir über Wochen nichts von ihnen. Ich weiß gerade nicht was schlimmer ist. Es tut weh. Lasst uns an Weihnachten alle an einander denken! Niemand sollte einsam sein!

  2. Liebe Ines,
    dieses Jahr feiere ich das erste mal ohne meine liebe Oma.Nach langer Krankheit durfte Sie endlich Ruhe finden.
    Die lieben Menschen die wir vermissen,sind allgegenwärtig.
    Ich wünsche Dir viele schöne Momente die Dein mutiges,starkes Herz umarmen😘

  3. Liebe Ines,

    ich empfinde Dich nicht als verändert. Dein Gesicht spiegelt Wärme und Liebe wieder. Verständnis und Anteilnahme. Hoffnung und Zuversicht. Ein ruhiges, freundlich geschlossenes Antlitz. Du bist schön.

    Ich fühle mit Dir.

    Hilde

  4. Ich war Weihnachten mit meiner ganzen Familie zusammen. Der Compi blieb aus. Deshalb habe ich deinen Blog erst heute nachgelesen.
    Vielen Dank für die Bilder, die einen kleinen Einblick in Dein Leben mit Simon erlauben. Er sieht auf den Bildern fröhlich und zuversichtlich aus. Ob er es war weiß nur er – und vielleicht Du. Du hast so viel für ihn getan und bist weit über deine Kräfte gegangen.
    Jetzt kämpfst Du für deine Kinder und versuchst alles aufrecht zu erhalten. Die Trauer ist immer zu spüren und das ist gut, denn verdrängen hilft auch nicht wirklich weiter. Ich wünsche Dir sehr, dass Du – irgendwann, ganz in deinem Tempo – an dem Punkt ankommst, an dem es tatsächlich erträglicher wird. An dem die Zweifel vergehen und Du deine riesige Leistung auch entsprechend würdigen kannst. An Simons Gesicht kann man ablesen, was Du für ihn getan hast – Du warst sein Licht und sein Leben und seine Kraft.

    Danke für deine guten Wünsche! Seit ich deinen Blog lese bin ich mir viel bewußter, wie gut es uns zurzeit geht. Ich wollte ich könnte Dir etwas Glück abgeben, ich weine viel, weil ich deine Verzweiflung so gut nachfühlen kann.

    Danke für Deine Ehrlichkeit und Dein Sosein.
    Eleysa

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