Manchmal

Heute ist Samstag, es ist der 22.12.2018. Es ist 22.41 Uhr. Ich bin allein zu Hause. Die Einhornbändigerin ist Heute mit Papa 1 zur Bayernoma gefahren um dort Weihnachten zu feiern. Papa 1 (Patchwork und so) und ich wechseln uns jährlich damit ab. Der kleine Batman wurde auf eine Gruselparty eingeladen und übernachtet auch dort. Seit 15.40 Uhr ist er unterwegs, Morgen mittag/ nachmittag kommt er zurück.

Ich dachte, dass ich diese Zeit zum Durchatmen nutzen kann, so kurz bevor die Horrorwoche für mich losgeht. Ich fühle mich schon fast schlecht, dass ich die kommenden Tage als Horrorwoche betitele. Das sollte so nicht sein.

Ich wollte mich mit einer Freundin treffen. Pizza essen und ne Cola trinken. Ich wollte. Draußen aber ist es mir zu hektisch. Das ist seltsam, weil ich selbst im Moment sehr hektisch bin. Ich kann kaum still sitzen und muss ständig irgendwas machen. Die Nächte sind wieder kürzer. Wenn ich nicht schlafen kann, putze ich. Oder backe Brot. Oder gehe auf den Crosstrainer.

Ich habe mich heute nicht mit einer Freundin getroffen. Stattdessen war ich einkaufen. Die Lieblingswurst vom kleinen Batman fehlte noch und so ein Schokopudding, den er so gern hat, den wir aber sonst nicht kaufen. Ich bin zum Supermarkt gelaufen. Nicht zu dem, der am nächsten liegt, sondern zu dem, der weiter weg ist. Nur um zu laufen. Nur um die kalte Luft im Gesicht zu spüren, die mir zeigt, dass ich noch fühlen kann und nicht völlig abgestumpft bin. Heute musste ich mich nicht zusammenreißen. Ab 15.40 Uhr hatte ich keinen Grund mehr dazu, also tat ich es nicht.

Ich lief zum Supermarkt, ich glaube in Summe waren der Hin- und Rückweg etwa 7 oder 8 Kilometer. Genau sagen kann ich das nicht. Das Gehen tat gut. Die Luft auch. Atmen, Ihr wisst schon.

Zurück zu Hause packte ich die Geschenke für die Heldenkinder ein. Ich hasse einpacken. Ich kann nicht einpacken. Dieses Glitzer umwickel- Band habe ich weggelassen, das rollt sich bei mir sowieso nie so zusammen. Simon konnte das immer besser als ich. Warum kann er das nicht machen? So wie immer?

Danach bin ich eine kleine Runde joggen gegangen. Im Gegensatz zum Geschenkeverpacken bekomme ich das ganz gut hin. Nur fehlt oft die Zeit dazu.

Jetzt geht’s mir besser. Allerdings gruselt es mich vor den nächsten Tagen. Wie soll das nur werden? Wie soll ich da die Fassung behalten? Egal. Irgendwie wird das gehen. Es ist nur noch diese eine Woche. Der Rest vom Dezember ist geschafft. Ich bin so unendlich dankbar, dass unsere Kinder sich so sehr auf Weihnachten freuen. Ich bin so dankbar wie noch nie, dass sie gesund sind.

Noch bin ich mir nicht sicher, ob ich diesen Post abschicke, weil ich eigentlich keine Jammer Beiträge mehr schreiben wollte. Auf der anderen Seiten…It´s me, und ich glaube, dass es in dieser Woche nicht der letzte gewesen sein wird. Es ist eine Woche, vor der ich seit Monaten Respekt habe.

Manchmal ist dieses Alleinesein ganz schon schwer. Manchmal ist dieses Alleinerziehen ganz schön einsam. Manchmal geht es mir einfach nicht gut. Manchmal würde ich am liebsten laut schreien.

Heute ist dieses Manchmal.

5 Gedanken zu „Manchmal

  1. Liebe Ines, ich hoffe, Ihr habt das Fest einigermaßen überstanden. Für das kommende Jahr wünsche ich Euch, dass es Schritt für Schritt aufwärts geht. Der kleine Batman wird seinen Papa bestimmt nicht vergessen. Zum Glück habt Ihr ja viele schöne Fotos von ihm. Meine Enkel waren vier und sechs, als ihr Papa vor fast 5 Jahren ging. Er ist aber heute noch immer sehr präsent und oftmals Thema in unseren Gesprächen. Oft heißt es: Das hätte Papa auch gut gefallen. ich wünsche Euch alles Glück dieser Welt.

  2. Liebe Ines, es ist dein Blog und solche Posts haben nix mit Jammern zu tun. Er dient dir dazu es Alles von der Seele zu schreiben. Das du uns daran teilhaben läßt ist toll und wem das nicht passt, Sollte sich einen Heileweltblog suchen.
    Danke für die täglichen Einblicke in eure Welt.
    Es ist ein fester Teil meines Tages geworden.
    Ich wünsche euch noch eine schöne Restwoche.
    GlG Kerstin 🌟🎈🌟🎈🌟🎈🌟🎈🌟

  3. Das ist nicht Jammern, sondern uns teilhaben lassen an eurem Leben. Ich les noch nicht so lang deinen Blog, aber ich finde du bist eine starke Frau. Liebevolle Mama, und ich nehme gerne an eurem Leben teil, weil hier wird nichts über spielt oder erfunden es ist real. Ihr seit real. Und symphatisch. Liebe Grüße

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