Noch immer glaube ich ja, dass das alles nur ein Traum ist. Das alles. Die Tatsache, dass unser Held nicht mehr da ist. Die Dinge, die wir in den Monaten zuvor durchgestanden haben. Die Tatsache, dass ich eine Witwe bin und unsere Kinder ohne ihren Papa aufwachsen müssen. Ich sehe mir Simons Ehering an und frage mich immer wieder, wann ich aufwache, um festzustellen, dass es tatsächlich nur ein böser Traum ist.
Zu diesem Albtraum aber mischt sich seit einigen Monaten auch ein Projekt, dass unser Held so gern umgesetzt hätte, es aber nun nicht mehr miterleben kann. Es ist ein Projekt und zeitgleich das letzte Geschenk an unseren Helden. Es ist ein Projekt, das an Größenwahn kaum zu übertreffen ist. Unser Buch. Es zu schreiben, einen Verlag zu finden und dann auch Menschen zu begegnen, die es lesen wollen. Und das alles in einer Zeit, in der sonst gar nichts funktionierte. Ich nicht, mein Job nicht, Schlafen nicht…Aber das ging, ich weiß nicht genau warum, aber das Schreiben ging. Es half mir, zu realisieren. Es half mir, weil ich wusste, dass es sich unser Held gewünscht hatte. Der Gedanke, dass wir uns durch das Schreiben kennengelernt hatten (Datingportal Internet…jaja, ich weiß) und auch durch das Schreiben irgendwie Abschied voneinander nehmen, ist irgendwie tröstlich, auch wenn dies außer mir kaum jemand verstehen kann.

Und nun liegt es plötzlich vor mir, das Buch der Bücher. Unser Buch. Simons Buch. Das Heldenbuch. Einfach so liegt es da und wird von der Einhornbändigerin durchgeblättert. Die ersten Seiten darf sie in meinem Beisein lesen und platzt dabei förmlich vor stolz. Das sollte sie auch. Stolz sein. Denn sie hat in den letzten 6 Jahren Dinge erfahren und erleben müssen, für die sie nach wie vor viel zu klein ist. Der kleine Batman ebenso.
Letzte Woche sowie auch diese Woche hatte ich einige Pressetermine. Zum Teil waren es Telefoninterviews, oder es kamen Journalisten samt Fotograf zu mir nach Hause. Morgen kommt ein Kamerateam. Viele von diesen Medien berichteten schon öfter über uns, sonst aber immer mit dem Hintergrund, einen Stammzellspender für unseren Helden zu finden oder/und auf Bliutkrebs und die Dringlichkeit von Stammzellspenden aufmerksam zu machen.

Dieses Mal kommen sie und Simon wird nicht da sein. Es geht nicht um seinen möglichen Stammzellspender, sondern um die Tatsache, dass dank seiner Geschichte wenigstens 9 anderen Patienten geholfen werden konnte. Es geht immer noch darum, auf Stammzellspenden aufmerksam zu machen, es geht um Simons Geschichte, unser Kennenlernen, unsere Familie und unser Leben mit Krabbe Kunibert. Dieses Leben war manchmal wirklich trist, aber die überwiegende Zeit war voll mit Glitzer, Feenstaub, Achtsamkeit und unseren Willen, das Leben zu feiern.
Die Termine mit der Presse strengen mich an. Emotional und vor allem körperlich. Ich merke, dass mein Körper noch nicht wieder hergestellt ist und mir bei Belastung gern den Mittelfinger zeigt.
Aber es wird gehen. Und trotz aller Umstände und dem Gedanken, dass das alles nur ein Traum sein kann, freue ich mich darüber, dass ich einen weiteren Punkt von unserer Bucket List abhaken kann. Denn diese führe ich weiter und habe unseren Helden jedes Mal mit dabei. Entweder ist es ein Foto oder sein Ring oder beides

Letzte Woche haben die Heldenkinder und ich Björn Trautwein kennengelernt. Er wird am Donnerstag die Buchpremiere und die dazugehörige Podiumdiskussion moderieren. Die Minihelden haben ihn recht schnell vereinnahmt und tobten einige Zeit mit ihm in unserem Kletterkeller. Gute Nerven hat er also. Witzig war das auch, zumindest für uns 🙂
Am Donnerstag ist unsere Buchpremiere, und ich hoffe den Saal zu rocken. Zusammen mit Euch. Eden Books hat dafür auf Facebook auch eine Veranstalltung erstellt.
https://www.facebook.com/events/613805175729795/
Der Ort dafür könnte schöner nicht sein, das Planetarium. Den Sternen und dem Himmel ganz nah. Auch wenn ich es bereits das eine oder andere Mal gesagt habe: kommt doch gern vorbei und füllt den Saal. Simon wird auch dort sein, versprochen. Ihr werdet ihn nicht sehen können, aber wenn Ihr ganz genau aufpasst, könnt Ihr ihn fühlen.

Unser Held hatte eine sehr warme Aura, er war ein großartiger Mann. Ihr werdet ihn fühlen, ganz bestimmt. Wenn nicht im Planetarium, wo sonst? Nur am Heldenbaum im Zauberwald könnte man ihm noch näher sein.
Damit Ihr es auch nicht vergesst, hier noch einmal alle Daten.
Zeiss Großplanetarium
Prenzlauer Allee 80
10405 Berlin
um 18 Uhr ist Einlass, um 18.30 Uhr geht es los
geplant bis 20 Uhr
Außer mir wird auch die DKMS vor Ort sein. Ein Bücherstand, Norman (gleiche Diagnose wie unser Held), zwei Stammzellspender (einer davon hat sich auf Simons Aktion registrieren lassen, ich freue mich schon sehr darauf, ihn kennenzulernen), Eva Imhof, der Verlag und Björn Trautwein.
Es wird also eine etwas größere Runde. Ich bin aufgeregt. Ich freue und fürchte mich gleichzeitig. Vor allem aber bin ich aufgeregt, so aufgeregt. Falls ich beim Lesen also stottern sollte, habt Nachsicht Ihr Lieben.
Rockt mit uns den 31.1 im Planetarium. Ich freue mich auf Euch!
Ich wäre so gern dabei 💕aber ich bin davon überzeugt die Hütte wird rappelvoll 🤗
Ihr werdet das Planetarium rocken 🎉Ihr alle und Simon wird hinunter schauen und platzen vor Stolz 🎈🎈🎈
Ich freu mich so für dich 🍀
Ich werde am Donnerstag an Dich denken! Ich kann auf Grund der Entfernung leider nicht dabei sein…aber Euer Buch ist schon seit Wochen vorbestellt… Ich wünsche Dir einen unvergesslichen Abend, mit tollen Begegnungen und viel Wärme im Herzen, weil Simon Dir so nah ist! 🌠
Du schaffst das!!! 💪
Trink nicht zu viel Kaffee 😜
Ganz Liebe Grüße
Sabine