Ihr Lieben, heute erzähle ich Euch nur von meinem Wochenende, weil es wirklich so ganz anders war als sonst. Zu der DKMS Aktion an der Hochschule, sowie der Lesung wird es in den nächsten Tage je einen gesonderten Post mit allen Einzelheiten geben.
Am Freitag stand zunächst der übliche Wocheneinkauf an. Hinterher stellte ich fest, dass ich einiges vergessen hatte, naja macht nix, der nächste Montag kommt bestimmt.
Am frühen Nachmittag machten sich die Heldenkinder und ich auf den Weg zu der DKMS Aktion der IUBH Duales Studium. Ich war ziemlich nervös, weil ich keine Ahnung hatte, was uns erwarten würde. Da ich zu dieser Veranstaltung vermutlich morgen noch einen ausführlichen Post schreiben werde, nur soviel an dieser Stelle: es war großartig. Der kleine Batman lernte den „echten Batman“ kennen und die Einhornbändigerin hat nun Supergirl und Wonderwoman als neue Freundinnen. Der Sponsorenlauf war auch erfolgreicher als gedacht. Ich habe dort auch gelesen. Aber wie gesagt, mehr dazu später.
Am späten Nachmittag wurden die Minihelden abgeholt, Emma von Papa eins und Leo von seinem besten Freund. Ich blieb noch eine Weile vor Ort. Es gibt so viele tolle Bilder und Infos, wie gesagt: Morgen mehr dazu. Das würde jetzt den Rahmen sprengen.
Am späten Abend war ich zu Hause und freute ich auf meine TK Pizza, packte meine Tasche und ging viel zu schnell ins Bett. Am Samstagfrüh frühstückte ich allein, Porridge mit Nussmus und ein bissel Gedöns oben drauf.

Kurz danach machte ich mich auf den Weg zum Hauptbahnhof. Der Weg gestaltete sich schwierig. Ich saß in einer S- Bahn, die kurz fuhr, plötzlich huckelte es, die Bahn machte eine Vollbremsung und nichts ging mehr. Wenig später hörte ich jede Menge Sirenen, jede Menge Blaulichter. Irgendwann fuhr die Bahn langsam wieder an, rückwärts. Am nächsten Bahnhof mussten alle aussteigen. Ab dann kein S-Bahnverkehr mehr. Ich hatte eine leise Ahnung, was da gerade geschehen war und mir wurde schlecht. Richtig schlecht.
Ich entschied mich, ein Taxi zu rufen, das Geld war mir in dem Moment irgendwie egal. Ich stieg ins Taxi und bekam gerade noch so den ICE nach Leipzig. Meine Laune war fürs erste auf dem Tiefpunkt, und ich hätte gern mit irgendwem telefoniert. Irgendwen, den ich lieb hab und der Zeit gehabt hätte. So ein Mist. Ich habe es sein gelassen.
In Leipzig eingetroffen suchte ich mein Hotel und bewunderte mein Zimmer. Ich legte mich auf das riesige Doppelbett mit schneeweißer Bettwäsche. Ich lag dort einfach. Mein Rücken drückte sich in die Matratze, meine Füße berührten den Boden und ich hatte endlich das Gefühl, kurz ausruhen zu können. Ich lag da bestimmt eine halbe Stunde, während draußen vor dem Hotel die Artikel 13 Demo durch Leipzig rollte.

Mit etwas Verspätung machte ich mich auf den Weg zur Buchlesung. Nervös war ich immer noch. Müde sowieso. Telefonieren wollte ich auch wieder. Ich sprach vor Ort noch die letzten Einzelheiten der zu lesenden Buchstellen durch, bevor ich mit Lisa, der Organisatorin, ein Eis essen ging. Für mich gab es Earl Grey und Kirsche Chilly-Choc. Leider geil.
Zurück zur Lesung. Auch dies war ein sehr emotionaler, schöner und doch auch anstrengender Abend. Auch dazu bekommt Ihr die Tage einen ausführlichen Bericht.

Gegen 22.30 Uhr war ich zurück im Hotel. Ich bin noch etwas spazieren gegangen, um die kalte, klare Luft in meinem Gesicht zu spüren. Ich merkte meine Erschöpfung und gleichzeitig aber auch die Euphorie, so tolle Dinge tun zu dürfen. Zeitgleich telefonierte ich. Mit einem Journalisten einer Berliner Tageszeitung. Besagter Journalist, ein eigentlich recht netter Kerl mit einem ausgeprägtem Hang zur Situationskomik, war auch bei der DKMS Veranstaltung am Freitag vor Ort. Da dies eine Hochschulaktion war, ist das leider nicht selbstverständlich, daher freute ich mich umso mehr, als er mir erzählte, dass diese Aktion zur Schlagzeile, also Titelstory am Sonntag werden sollte. Ich hielt mich während der Veranstaltung am Freitag eher im Hintergrund. Sowohl als der bärtige Journalist samt Fotograf dort war und auch bei den hochschulinternen Kameraleuten. Ich bin immer an den Rand gegangen und ganz aus dem Bild, damit der Fokus bei der Aktion bleibt. Außerdem meinte es meine Haut an diesem Tag nicht sonderlich gut mit mir, so dass ich sowieso nicht fotografiert werden wollte. Ihr kennt das.

What ever. Eine Schlagzeile gab es, eine Titelstory auch. Der Inhalt schmeichelte. Etwas anders als gedacht. Mehr dazu ebenfalls im dazugehörigen Blogpost morgen. Ich finde den Journalisten immer noch ganz okay, allerdings sollten seine neuen, weißen Schuhe jetzt lieber aufpassen, wenn sie in meine Nähe kommen. Nichts für ungut.
Ich telefonierte an diesem Abend noch recht lang. Ich mag ja Gespräche, die eine Mischung aus Sinn und Irrsinn haben. Irgendwann zeigte die Uhr zwei Uhr nachts, und ich musste gleich wieder aufstehen.
Um 7 Uhr klingelte mein Wecker. Ich bin natürlich nicht gleich aufgestanden. Diese schneeweiße Bettwäsche in diesem riesigen Bett war verlockender. Irgendwann saß ich am Frühstücksbuffet. Das aller erste Mal in meinem Leben allein. Ich habe an einem zweier Tisch gesessen, ließ mich bedienen und beobachtete den Trubel um mich herum. Es war fast so, wie in einer völlig anderen Welt. Ich konnte nicht fassen, dass ich dort sitze. In einem Hotel. Mit einem riesigem Bett und Frühstücksbuffet. Ich konnte essen, ohne mich zuvor selbst darum kümmern zu müssen. Ich konnte mir aussuchen was ich wollte und musste auf niemand anderen Rücksicht nehmen. Es war schön irgendwie, sehr friedlich und trotz der Lautstärke um mich auch sehr still. Innerlich. Ich verweilte dort über eine Stunde. Weil ich die Zeit dazu hatte. Ich konnte entschleunigen, ein Gefühl, dass ich so schon lange nicht mehr hatte. Es war schön und irgendwie auch sehr merkwürdig.

Wenig später saß ich wieder im ICE, jetzt zurück in die Hauptstadt. Während der Fahrt fühlte sich alles sehr zwiespältig an. Zum einen bin ich dankbar für die Dinge, die ich erleben darf. Ich war dankbar für diese kleine Auszeit und die Ruhe, die ich am Morgen genießen konnte. Ich bin dankbar, dass unser Buch gelesen werden möchte. Auf der anderen Seite bringt das so manches Mal eine Leere mit sich, die ich vor einigen Tagen bereits angesprochen hatte. Abgesehen von der Erschöpfung fehlt diese Schulter. Ich bin schon groß und ich bilde mir ein, mein Leben weitestgehend unter Kontrolle zu haben. Aber manchmal will ich nicht alles unter Kontrolle haben müssen, sondern den „Lenker“ gerne einmal abgeben. Ich freute mich auf meine Kinder und zeitgleich wusste ich, dass am Abend, wenn sie schlafen, niemand da sein wird. Das ist komisch.
Als ich in Berlin angekam, machte ich mich mit der Straßen- und S-Bahn weiter auf den Weg nach Hause, dort legte ich mich kurz aufs Sofa, weil ich heftige Kopfschmerzen hatte. Diese wurden zum Glück besser. 30 Minuten später traf ich mich mit der Lieblingsnichtmama von Leo samt ihren Kindern und dem kleinem Batman selbst am Eisladen. Bunte Streusel und so.

Emma verweilte das Wochenende bei Papa 1. Zurück zu Hause bastelten wir etwas mit einem Zauberfolienbuch. Das finde zumindest ich fast besser als diese Kratzbilder. Der kleine Heldensohn fand es auch ganz gut.
Ansonsten spielten wir noch etwas und gingen mit den Hunden raus.
Zum Abendbrot gab es Nudelsuppe.

Als der kleine Batman im Bett war, bereitete ich seine Frühstücks- und Vesperbüchse für Montag vor.

Ich setzte mich dann kurz in die Schaukelstühle in unseren Garten, denn Simon und ich „feierten“ unseren 21. Hochzeitstag.