Wenn ich meinen eigenen Blog lese…

…dann will ich manchmal schreien. Mich selbst anschreien. „Meine Güte, mach doch die Augen auf, sie doch was hier grade passiert!“

Vor einem Jahr erzählte ich Euch das erste Mal, dass unser Held auf der Intensivstation liegt, ich schrieb von Luft im Brustkorb, von einer Lungenentzündung ,einer enorm dicken Thoraxdrainage und von der Tatsache, dass ich Simon einen ganzen tag nicht erreichen konnte, während ich mit dem kleinem Batman unterwegs zu einem Termin gewesen war und die Fassung halten musste.

Ich erzählte Euch auch schon fast Beiläufig, dass meine Generalvollmacht bezogen auf unseren Helden ohne mein Wissen von Simon selbst ergänzt worden ist. Übertragung der Gesundheitsfürsorge. Damals habe ich das doch fast niedlich umschrieben, ein paar Tage später wusste ich dann besser was das heißt. Sämtliche medizinische Entscheidungen treffen, zum Teil gegen Simons Willen, weil er bzw. Kunibert in seinem Kopf dachte, dass eh alles vergiftet sei. Dieses Schreibsel sorgte auch dafür, dass ich unterschreiben durfte/musste/konnte/sollte dass Simon ziehen darf.

Und dennoch. Ich klammerte mich an alles. an jeden Strohhalm obwohl immer deutlicher wurde, dass das alles nicht gut gehen kann. Daher folgt heute eine Art Repost, ich zeige Euch den Beitrag von vor einem Jahr. Von Tagen, an denen ich meine Augen tapfer geschlossen hielt.

Hier geht’s lang….zum Ursprungspost

4 Gedanken zu „Wenn ich meinen eigenen Blog lese…

  1. Ich war vor einem Jahr in derselben Situation, mein Mann hatte noch 10 Tage zu leben. Und meine Bauchstimme wusste es, aber mein Kopf verdrängte es. Alle Zeichen deuteten darauf hin, aber ich wollte es nicht sehen. Das ist einfach ein Schutz der Seele. Wie hätte ich weitermachen können, für ihn da sein können, wenn ich der Verzweiflung nachgegeben hätte? Nein, wir haben unser Bestes gegeben. Jetzt, da sich der Jahrestag nähert, kommt doch viel wieder hoch. Ich denke oft an Euch. Schlagt Euch tapfer, Ihr Drei. Liebe Grüße, Sabine

  2. Die Augen davor verschließen, war reiner Selbstschutz und notwendig um für Simon und die Heldenkinder stark zu sein. Du hast gigantische Kräfte freigesetzt um für alle da zu sein. Ich wünsche Dir und den Kinder viel Kraft in den kommenden Tagen. 😘

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