Wie ist das eigentlich mit den Männern?

So ein kleiner Hinweis zuerst. Dies ist ein Post, unter dem ich keine entgleisten Kommentare dulde. Ich weiß, dass diese gerne geschehen. Auch wenn ich in der Regel nicht zensiere, hier werde ich es tun.

Bevor ich nun zu mir komme, vorerst ein paar Worte zu einem Ereignis, über das ich kürzlich gelesen habe.

Diejenigen, die schon länger mitlesen, kennen dieses Thema bereits. Ich schrieb schon mal darüber, würde aber jetzt gern etwas dazu ergänzen.

Seit längerer Zeit verfolge ich einige anderen Blogs im Internet, lange bevor ich selbst einen schrieb. Einer davon gehört zu Mama Mulle. Ihr Mann starb fast genau ein Jahr vor unsrem Helden. Ende 20 und einfach so. Am Morgen wachte er in ihrem gemeinsamen Bett nicht mehr auf. Er war einfach weg, ohne Vorahnung, ohne Ankündigung. Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich damals mit ihr fühlte und Simon davon erzählte. 2017 hofften wir noch darauf, dass uns ein ähnliches Schicksal nicht so schnell ereilen würde. Dass dem nicht so war, wisst Ihr bereits.

2018 zog unser Held in den Himmel und ich bin sicher, dass Tim ihn lieb empfangen haben wird. Liebe Mama Mulle–> #einlichtfürtim

Diese Mama hatte nach etwa 10 Monaten einen neuen Mann an ihrer Seite. Er akzeptierte ihre Geschichte, lernte ihre Kinder lieben und wusste sicher ganz genau, dass Tim immer ein Teil von ihnen bleiben würde. Schon damals, als sie dies öffentlich machte (Hut ab für diesen Mut!) gab es eine Shitstormwelle, die mich hat fremdschämen lassen. Wen zur Hölle geht das an? Ihr Leben. Ihre Liebe. Ihre Sache. Euer Leben. Eure Sachen. Ich war damals bereits wütend und verstand das alles nicht.

Mama Mulle ist immer noch mit diesem Mann zusammen und eigentlich sollte inzwischen allen Kritikern klar sein, dass er kein Ersatzmann darstellt. Er ist ein NEUER Mann, mit eigener Geschichte. Ein Herz ist groß, das von Hinterbliebenen sowieso. Nur nehmen es andere gern nicht wahr, sondern urteilen über Dinge, von denen sie entweder keine Ahnung haben oder Dinge, die sie einfach nichts angehen. Zusammen baut diese Familie grade ein Haus, wenn sie kinderfrei haben fahren sie zu Festivals. Die Tatsache, dass sie dies mit ihrem Tim nicht tat, erschütterte eine Leserin und es hagelte bitterböse Vorwürfe. Warum ? Auch Mama Mulle führt ein Leben 2.0, auch sie handelt so wie viele andere Witwen/Witwer auch. Sie krempelt ihr Leben um, startet ganz neu und tut vielleicht auch Dinge, die sie vorher nicht tat. Das hat nichts mit dem Mann zu tun. Ich bin mir auch sicher, dass es auch dort öfter einen schiefen Haussegen gibt, kreischende Kinder und fettige Haare. Auch wenn sie erfolgreich auf Instagram ist, heißt das nicht, dass alles gezeigt wird. Vergesst das bitte nicht.

Nun zu mir. Wir sind auch in der Social Media Welt zu sehen, warum erklärte ich bereits mehrfach. Auch wir zeigen nur Ausschnitte und nicht unser komplettes Leben.

Als der Mann mit dem haarigen Arm auf Instagram und auch hier aufkreuzte, weil wir mit ihm unterwegs waren oder er Emmas Fahrrad aufbaute, schossen die Blogzahlen in die Höhe. Ich wurde via Mail und Kommentarfunktion häufig, wirklich sehr häufig gefragt wer das denn sei. Mein neuer Freund vielleicht? Oder noch etwas schlimmeres? Und das noch bevor das erste Jahr ohne Simon vorbei war? Es wurde getuschelt, online und offline. Daher kurz für alle… Das war B., sein nettes Aussehen ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Er moderierte meine Buchlesungen und ist auch sonst nen netter Typ. Die Betonung liegt ganz klar auf netter Typ, mehr war nie und wird auch nicht sein. Ich könnte jetzt was vom „Beuteschema“ oder „nicht mein Typ“ erzählen, lasse das aber an dieser Stelle.

Aber ja, auch ich hatte Dates. Bisher schrieb ich nicht darüber, weil ich eine ähnliche Welle befürchtete, die Mama Mulle erneut ertragen muss. Ich hatte Dates, daraus geworden ist nichts. Es war nett. Dabei blieb es. Weil es für mich nicht passte. Weil ich nicht bereit war oder weil es irgendwelche Haken gab. What ever. Ich habe bisher keinen neuen Mann, sage aber nicht, dass es auf ewig so bleiben wird.

Ich bin seit einer Woche 35 Jahre alt. Ich möchte nicht darüber nachdenken, ob ich die nächsten, mindestens 35 Jahre allein verbringen werde. Falls dem so ist, dann ist das so. Falls nicht ist dem auch so. Ich möchte nicht darüber nachdenken, was die Außenwelt dazu sagen wird, wie die Blicke aussehen könnten oder ob ich mich rechtfertigen muss.

Ich liebe unseren Helden. Das tue ich tatsächlich. Und immer. Die Zeit, die wir zusammen hatten, hat mich geprägt. Ein Drittel meines Lebens verbrachten wir zusammen mit vielen Höhen und mindestens genau so vielen Tiefen. Eine Vorzeigefamilie waren wir nie. Und dennoch oder grade vielleicht genau deswegen liebten wir uns. Simon wird ein Teil von uns bleiben. Immer. Selbst wenn es irgendwann jemand schafft, uns von sich zu überzeugen, wenn es jemand schafft, dass ich mich auf eine Beziehung einlassen kann, bleibt Simon hier bei uns. Bei mir. wie könnte ich auch anders denken?

Es soll niemand in Simons Fußstapfen treten. Niemand soll ihn ersetzen. Es soll jemand sein, der einfach da ist. Neu und ohne Angst vor einem imaginären Ehemann, der auf manchen Bildern in unserem Haus lächelt. Ich weiß nicht, wann dies bei mir passieren wird. Morgen, nächste Woche, nächstes Jahr oder gar nicht. Aber wenn es so weit sein sollte, ist es meine Entscheidung. Mein Leben und mein Versuch.

Ihr Lieben, bevor Ihr über etwas urteilt, worum auch immer es geht, überlegt zunächst. Manchmal ist es hilfreich, einfach gar nix zu sagen, bevor irgendwelche, eventuell sogar beleidigenden Worte aus dem Mund quellen. Ich weiß aus eigener Erfahrung dass es sowieso viel einfacher ist, jemanden via Internet „zu belehrern“ als im echten Leben. Denn da sind plötzlich alle zu feige. Armseelig irgendwie.

Kritik ist kein Problem, die Wortwahl entscheidet. Besonders bei sensiblen Themen wie diesem.

Seit nett zu einander. Und Maggy, ich möchte bitte zur Einweihungsparty eingeladen werden. Lass Dir nix einreden. Ich ziehe meinen Hut vor Dir, vor der Tatsache, dass Du mit all dem raus gehst und aus Deiner neuen Liebe kein Geheimnis machst. Ihr rockt das Ding.

22 Gedanken zu „Wie ist das eigentlich mit den Männern?

  1. Liebe Ines, Du hast vollkommen Recht. Dein Leben, Deine Entscheidungen, Deine Sache. Lass Dich nicht unterkriegen von feigen Kommentaren.

  2. Du musst dich in keiner Weise rechtfertigen. Aber wenn du euer Leben öffentlich machst, musst du immer damit rechnen, dass irgendein post von dir von Lesern zusammen gestampft wird. Das ist einfach so. Wenn du das nicht möchtest, dann schreib nicht darüber. Lass dich nicht verwirren, mach selbstbewusst dein Ding, wie du es für richtig håltst.

    1. Na ja, dass die Leute es machen, ist eine Sache. Aber muss man das? Ich gehe auf offener Straße doch auch nicht zu jemandem und sage, dass mir die Schuhe nicht gefallen. Oder die Frisur der Kindes. Ich sage auch meinem Nachbarn nicht, dass ich seine neue Freundin nicht mag, oder dass er seine Tochter nicht alleine lassen soll, wenn sie schon am Wochenende da ist. Warum ist es gerade im Internet so selbstverständlich? Und ich möchte dich wirklich nicht angreifen und hoffe, du fast das nicht so auf. Aber ich finde es auch ein bisschen erschreckend, wie selbstverständlich das für uns alle schon geworden ist.

      1. Du hast vollkommen recht. Es ist schlimm, wie im Netz miteinander umgegangen wird. Auch wenn wir hier uns eine nettere Umgangsform wünschen und diese einfordern, hält das diese Idioten nicht davon ab, ihren Müll hier abzukippen.
        Liebe Ines, lass dich davon nicht abhalten, das zu tun, was du für richtig hältst.

      2. Sie würden dies niemals im realen Leben tun, da man den anderen ja kennt bzw. Ihm dann direkt ggü. steht aber das Internet ist leider anonym daher kann jeder sagen und machen was er will, weil niemand weiß wer es ist…. im wahren Leben würden sich diese Menschen das erst gar nicht trauen… aber es ist doch jeden selbst überlassen was er mit seinem Leben anstellt Hauptsache die Person ist glücklich damit, denn wir haben nur dieses eine Leben.

  3. Liebe Ines,
    ich wünsche dir, dass du nochmal einen wunderbaren Menschen triffst, einfach wenn der richtige Zeitpunkt da ist.
    Niemand sollte sein Leben lang alleine sein und niemand darf das von dir erwarten.

  4. Traurig wie sehr andere sich in das Leben anderer einmischen und sich anmaßen zu urteilen und verurteilen.
    Ich würde mich für dich freuen, wenn … Genauso, wie es mich bei anderen freut, wenn sie einen neuen, netten Menschen gefunden haben.
    Dumme Menschen … Die sich und das Leben anderer schwer machen, mag ich nicht.

  5. Wenn ich mich umschaue und all die vielen Menschen in meinem Umfeld sehe, die Schwierigkeiten haben, sich auf einen anderen Menschen einzulassen, wäre es totale Verschwendung, wenn beziehungsfähige Menschen alleine blieben, weil der Partner verstorben ist. Und gerade nach all diesen Belastungen wünscht man. diesen Menschen doch, dass sie das Leben danach wieder genießen können in all seinen bunten Facetten. Wer selbst schon mal einen geliebten Menschen verloren hat, weiß auch so, dass die Trauer bleibt. Sie verändert sich, aber sie geht nie ganz.
    Übrigens bekam ich nach dem Tod eines Babys ganz anders geartete Ratschläge. Schnellstmöglich ein weiteres Kind zu bekommen z.B. Und als dann tatsächlich ein weiteres Kind geboren wurde (allerdings viel später, erst als ich so weit war), hieß es dann gerne, dass es aber jetzt mal gut mit der Trauer sei und ich es mal vergessen müsse.
    Es gibt immer Menschen, für die macht man es verkehrt. Oft Menschen, die so etwas noch nicht erlebt haben. Manchmal fällt es mir bei besonders guten Rat“schlag“gebern schwer, ihnen nicht einen solchen Verlust zu wünschen.
    Ich freue mich, dass Du auch darüber schreibst!

  6. Liebe Ines,
    ich war bisher nur stille Mitleserin, aber ich möchte dir in diesem Kommentar meinen Respekt zollen. Ich schreibe selbst einen Blog, und obwohl meiner lange nicht so groß ist wie es deiner geworden ist, habe ich selbst schon feststellen müssen, dass manche Menschen gern erstmal woanders Stunk machen als vor ihrer eigenen Haustür zu kehren.
    In diesem Sinne (wusste schon Udo Lindenberg): Mach dein Ding! Und lass‘ die Leute reden, hör ihnen am besten gar nicht zu (das wiederum ist nicht von Udo Lindenberg, sondern von den Ärzten. Aber Recht haben sie alle beide!)
    Liebe Grüße,
    das tupfenkind

  7. Wenn ein Mensch nach einem so schweren Verlust ein weiteres Glück findet, dann ist das wunderbar. Egal zu welchem Zeitpunkt. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute auf welchen Wegen auch immer.

  8. Liebe Ines! Du sprichst mir aus der Seele! Social Media ist oft ein grosses Dorf auf dem gelästert wird was das Zeug hält ! Niemand hat das Recht jemanden zu verurteilen und schon gar nicht wenn er keine Ahnung hat wie sich das anfühlt jemanden zu begleiten der schwer krank ist !
    Du lernst irgendwann jemanden kennen und wenn der Zeitpunkt gekommen ist dann ist er gekommen egal ob das in Tagen, Wochen, Monaten oder gar Jahren ist! Und wenn es dann soweit ist dann geniesse die Zeit und sorge Dich nicht um andere Meinungen ! Ihr habt es verdient glücklich zu sein! Ganz liebe Grüsse von einer sonst stillen Leserin aus dem Schwarzwald !

  9. Ich persönlich hasse es ja, wenn sich Menschen in Angelegenheiten einmischen, die sie nichts angehen. Ich gebe dir also vollkommen recht mit: Mein Leben, meine Sachen – dein Leben, deine Sachen. Und Mama Mulle wünsche ich alles Gute für die Zukunft und freue mich, dass sie einen neuen Partner hat.

  10. Liebe Ines, mach Dein Ding, so wie Du es für richtig hälst. Es ist Dein Leben. Die einzigen, die hier ein kleines Mitspracherecht haben (vielleicht) sind Deine Kinder. Unverhofft, kommt oft, habe ich selbst hautnah erleben können. In dem Fall waren es die Kinder, die den Mann im wahrsten Sinn des Wortes geangelt haben. Ich halte Dir die Daumen und wünsch Euch alles Gute! Liebe Grüße Hedwig

  11. Ich gebe dir uneingeschränkt Recht!!!! Die Menschen, die sich ihr Maul zerreißen, sind wahrscheinlich nie in so einer Situation gewesen und mischen sich in Dinge ein die sie nichts angehen.

    Leider spreche ich dabei aus Erfahrung
    Danke dass du diesen Blogpost gemacht hast! Vielleicht erreichst du damit wenigstens ein paar von diesen Leuten und bringst sie zum nachdenken

  12. Boah Ines – ganz ehrlich:
    Dein Leben soll wieder schön werden !
    Vielleicht ein anderes ’schön‘ als mit Simon – und ich spreche jetzt nicht von Eurer schwersten Zeit, sondern von – ich nenne sie jetzt einfach mal banal – die ‚gesunde‘ Zeit…
    Wenn das einem hier in dem Blog nicht passt soll er doch einfach nicht mehr lesen!
    Ich fände es super, wenn es jemand Neues in Deinem Leben gäbe – ich wünsche Dir und deinen beiden Kleinen wirklich alles alles Glück und Freude !!!
    So – das musste jetzt einfach mal raus!
    Ich wünsche Euch noch ein wunderschönes Wochenende !
    Viele liebe Grüße aus Hessen
    Susanne

  13. Liebe Ines,
    ich verlor vor 2 1/2 Jahren meine Mutter. An Krebs. Mit 67 Jahren. Und mein Vater verlor somit seine Ehefrau, nachdem sie mehr als 45 Jahre ihr Leben geteilt haben. Noch auf dem Sterbebett sagte meine Mutter zu meinem Vater, dass er doch hoffentlich nicht alleine bleibt. Zu dem Zeitpunkt war natürlich an eine andere Frau nicht zu denken, wie auch, wenn die eigene Frau im Sterben liegt. Heute, 2 1/2 Jahre später, hat mein Vater eine „Bekannte“ (er nennt sie weder Frau noch Freundin, aber mehr als nur eine Bekanntschaft ist es sicherlich), die er täglich trifft, mit der er täglich telefoniert und bei denen man merkt sie tun sich beide gut. Und weißt du wie ich das finde? Einfach nur wunderschön.
    Wenn du also irgendwann einen andern Menschen, einen anderen Mann triffst, und er es in dein Herz schafft, dann ist das auch nur eins: wunderschön.
    Alles Liebe, Simone

  14. Es tut nicht wirklich zur Sache,aber wegen des Hintergrundes….Tim von mamamulle war nicht zu Hause,als es passierte.

    Spielt aber keine wirkliche Rolle.

    Liebe Ines,das Leben ist dein eigenes Lied ….und nur du alleine bestimmst den Rhythmus.
    Mehr kann ich dazu nicht sagen.
    Ich wünsche dir von Herzen alles liebe und gute!

  15. Ich verfolge dein und Mama Mulles Profil schon sehr lange und habe extremen Respekt vor euch und euren Kindern und eurem Mut, dass alles weiter zu machen. Ehrlich gesagt, kann ich die Belehrer und shitstörmer nicht verstehen…. Ich wünsche euch von ganzem Herzen viel Kraft und Energie für die nächsten Jahre und das ihr ein glückliches Leben führen könnt, wenn auch anders als ursprünglich geplant. Genießt euer Leben und tut das, was euch gut tut.

  16. Ich finde es auch so traurig, was manche Leute sich raus nehmen! Unmöglich!

    Ich sehe es einfach 100% genau so wie du! Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

    Ich würde mich freuen, wenn du noch mal jemanden findest. Aber das bedeutet ja nicht, dass du Simon nicht (mehr) liebst. Warum auch? 😉

  17. Liebe Ines,
    das haste so schön geschrieben. Ganz genau so denke ich auch, wenns passiert dann passierts.Man hat nur das eine Leben.Ich wünsche dir für deine Zukunft alles gute.
    Lg, SanDra

  18. Liebe Ines,
    Es ist doch völlig ok das du wieder Dates hast und niemand sollte dich dafür verurteilen. Du bist noch jung und hast ein Recht drauf wieder irgendwann mit einem neuen Partner glücklich zu sein.
    Ich finde es ganz schlimm wenn man das nicht akzeptiert. Als meine Tante mit 39 Jahren an Krebs gestorben ist, war mein Onkel auch alleine mit 2 Kindern. Er hat eine neue Partnerin gefunden und sie sind inzwischen auch verheiratet. Leider kann das meine Oma bis heute (12Jahre) nicht akzeptieren und lässt ihn das auch spüren. Seit dem wird er zu keiner Familienfeier mehr eingeladen und auch auf der Beerdigung von meinem Opa, wo er natürlich gekommen ist weil es sich so gehört und weil es sein Schwiegervater war, hat meine Oma sich aufgeregt und zu ihm gemeint das sie ihn nicht eingeladen hat. Er hätte den Kontakt wahrscheinlich schon längst abgebrochen, aber er reißt sich zusammen, aus Liebe zu seinen Kindern.
    Hör auf dein Herz, keiner kann es dir verbieten irgendwann wieder glücklich zu sein.

  19. Liebe Ines, mir geht dein Blog immer sehr nahe, weil ich in einer ähnlichen Situation wie deine Kinder aufgewachsen bin . Mein Vater starb völlig unerwartet im Alter vom 36 Jahren und ich war damals 6 Monate alt, also gerade mal ein halbes Jahr. Mein Bewusstsein erwachte in einer Athmosphäre von Witwen-Trauer. Eine neue Partnerschaft kam für meine Mutter nie in Frage. Für mich als Kind war es sehr schwer, dieses „Endstation-Gefühl“ meiner Mutter aushalten zu müssen. Sie dachte, für uns Kinder ( ich hatte noch einen älteren Bruder) sei es das Beste, wenn sie ab jetzt ausschließlich für uns da ist und für uns Verzicht übt ( es gab ja kaum Rente, da mein Vater früh verstarb. Wir lebten von Witwen- und Waisenrente ). Und genau DAS war für mich furchtbar. Nichts hätte ich mir mehr gewünscht, als eine Mutter, die auch mal an SICH gedacht hätte, die auch mal etwas hätte genießen konnte, die eigene Pläne gehabt hätte. Deshalb bewegt mich dein Blog so, weil du in meinen Augen beides verbindest: Die Trauerarbeit und doch eine positive Energie , im Hier und Jetzt , und auch auf die Zukunft gerichtet. Auch wenn nicht jeder Tag gleich aussehen kann. Natürlich gibt es auch Tage , die gefühlt im Minus-Berreich der Emotionen angesiedelt sind. Aber diese Dynamik, die immer wieder wie ein Steh-Auf-Männchen sichtbar wird, das hätte ich mir gewünscht, das hätte ich gebraucht. Deswegen meine Ermutigung an Dich: Geh Deinen Weg unbeirrt weiter. Du machst es sehr gut!! Als früheres selbstbetroffenes Halbwaisenkind weiß ich wovon ich spreche. LG

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