Was macht eigentlich der Umbau?

So, jetzt komme ich endlich dazu Euch von unserem Wohnprojekt zu erzählen und Euch einige Fragen zu beantworten. Die Herbstferien lebten wir auf einer kompletten Baustelle, unser Haus war kaum bewohnbar, es war der Horror. Wirklich.

Aber vielleicht fang ich kurz mit der Vorgeschichte an. Mitte 2016 begriff der kleine Heldensohn langsam, dass sein Zimmer deutlich kleiner war als das seiner Schwester. Auch Simon und ich machten uns Gedanken, wie in dieses Zimmer ein Schreibtisch passen sollte. Letzteres Problem löste ich Anfang diesen Jahres mit einem Hochbett unter das ein Schreibtisch passte. Trotzdem war das Batmanzimmer immer Chaotisch, weil es kaum Platz für seine ganzen Sachen gab. Simon und ich versprachen den Kindern, dass wir zu Leos Einschulung mit den Zimmern tauschen werden. Die Einhornbändigerin wollte nach Oben in unser Schlafzimmer. Da aber sollte vorher noch eine Wand gezogen werden, weil dieser Raum wirkich riesig war und von uns, bzw. mehr von mir auch als Sportraum genutzt wurde. Da stehen diverse Sportdinge rum. Der kleine Batman sollte in Emmas Zimmer ziehen und wir in Leos altes Minizimmer, in das außer das Bett nicht viel hineinpassen würde. Wir holten uns damals einen Kostenvoranschlag vom Handwerker, der die Wand ziehen sollte und beschlossen dann, erstmal sparen zu müssen.

So fing das alles an. Die Kinder erinnerten uns, später nur noch mich regelmäßig an unser Versprechen. Die „Umbauspardose“ füllte sich, allerdings kam Krabbe Kunibert zurück und wir hatten zunächst andere Baustellen. Da Simon nicht mehr arbeiten konnte und ich irgendwann ebenfalls zu Hause blieb um seine Pflege zu übernehmen, schwanden unsere finanzielle Rücklagen gegen Null. An die „Umbauspardose“ jedoch gingen wir nicht dran, füllten sie aber auch nicht weiter.

Letztes Jahr um diese Zeit nahte die Einschulung vom Heldensohn und ich wollte unser Versprechen halten. Irgendwie. Immerhin konnten die Kinder am wenigsten dafür, dass Kunibert uns einen strich durch die Rechnung gemacht hatte. Fortan legte ich jeden 5 Euroschein, den ich irgendwie hatte in diese Spardose. Im Sommer diesen Jahres stand das Budget dann endlich. Einen neuen Kostenvoranschlag gab es auch. Die Einhornbändigerin entschied sich nicht nach oben ins alte Schlafzimmer ziehen zu wollen, stattdessen wollte es der kleine Batman nun tun. Emma blieb in ihrem Zimmer, wünschte sich aber ebenfalls Neuerungen in ihrem Raum, weil „Bei uns doch jetzt sowieso alles anders ist, mein Zimmer soll auch dazu passen“ Ihr Zimmer sollte endlich Laminat bekommen und ein paar neue Dekodinger und eventuell ein Sofa.

Eigentlich wollte ich den Plan bereits während der Sommerferien umsetzen, allerdings habe ich spontan gekniffen, weil ich mich restlos überfordert fühlte. Also die Herbstferien. Damit ich nicht wieder alles verschiebe, machte ich einen Termin mit dem Handwerker aus und sagte ihm wann er anfangen könnte. Im Vorfeld klärte ich, dass die Einhornbändigerin in dieser Zeit bei der Bayernoma sein darf. Denn es war schnell klar, dass wir vermutlich nur ein Bett im Haus haben werden und alle Räume kaum bewohnbar sind. Der kleine Batman verbrachte ein Wochenende bei seinem Freund, damit ich an diesen zwei Tagen die Kinderzimmer komplett leerräumen und aussortieren konnte.

Im ganzen Haus standen Kisten, abgebaute Möbel und Farbeimer. Übers Internet fand ich ein Second Hand Sofa Schnäppchen für die Einhornbändigerin. Glückstreffer. zum Glück klappte die Organisation des Transports zu mir.

Alte Möbel, kaputte Dinge und Kleinkrams brachte ich zum Recylinghof. Manchmal strich ich Nachts die Wände von irgendeinem Zimmer, damit ich am Ende der Ferien fertig sein werde.

Der Plan war also: Eine Wand ziehen (lassen), zwei Zimmer tauschen, ein weiteres Zimmer bekommt einen neuen Fußboden, Überall kommt neue Farbe an die Wände. Vorher alle Zimmer ausräumen, in Kisten packen, irgendwo hinstellen wo sie am wenigsten stören. Möbel ab- und später wieder aufbauen. Das alles in zwei Wochen.

Eines Vorweg, die zwei Wochen konnte ich zum Glück einhalten. Unterstützung, besonders beim Schleppen sei Dank. Leos altes Zimmer, also mein neues Schlafzimmer war grün.

mit blauen Wolken und Autos an der Wand. Das war das größte Abenteuer. Daher ein Tip…solltet ihr sehr kontraststarke Farbe überstreichen wollen, lohnt es sich etwas mehr Geld in das „Weiß“ zum überdecken anzulegen. Einmal Streichen reichte nämlich tatsächlich aus.

Darüber kam Steingrau, zumindest an einer Wand. Das musste zwei Mal gestrichen werden.

In Emmas Zimmer kam ein neuer Fußboden. Und nein, dass ist nicht mein „Neuer“, der da das Laminat mit Leos Hilfe verlegt. Das ist der Mann einer guten Freundin.

Der wusste im Gegensatz zu mir, was er da tat. Ein paar Farbkleckse gab es auch, Möbel anders hingestellt und ein bissel Kleinkram. Sie mag es so kitschig und irgendwie „voll“ Ich bewundere ja die Kinderzimmer auf Instagram und co, die oft grau oder weiß sind, wahnsinnig leer und Strukturiert. Das würde bei uns Chaosmenschen nicht funktionieren.

Leos neues Zimmer wird durch die neue Wand begrenzt.

Die wurde später von mir weiß gestrichen um danach das Hochbett dorthin zustellen. Ansonsten wünschte er sich eine Gelbe und eine blaue Wand.

Dazu ein Sreifenmuster an einer anderen Wand. Eine Kuschelecke wollte er auch, genauso wie einen Platz für seine „Papaecke“. Auf diese besagte Ecke, bestand die Heldentochter ebenso.

Das Umsetzen klappte. Die Wand stand irgendwann. Die Wände wurden farbig und das Schleppen der zich Dinge in die oberste Etage war ein Traum.

Der neu entstandene Raum daneben dient meinem Kleiderschrank als Stellmöglichkeit. Denn der passt ins Schlafzimmer nicht mehr rein. Mein Sportzeug findet tatsächlich auch noch Platz.

Das Budget reichte nicht ganz. Durch die Farben und ein paar andere Dinge ging ich knapp drüber. Aber das war in Ordnung. Natürlich ging jetzt noch der Backofen kaputt, aber das erzählte ich bereits. Ihr kennt das. Sowas kommt immer dann, wenn es gar nicht passt

Jetzt zu den häufigsten Fragen von Euch. Ja, alles ist rückbaubar. Also auch die Wand. Wir wohnen zur Miete. Da muss das so sein. Und nein, ich weiß nicht ob sich dieser Aufwand gelohnt hat und wir noch ewig hier wohnen bleiben werden. Aber wir brauchten die räumliche Veränderung ohne aber unser Zuhause verlassen zu müssen. Es war emotional wahnsinnig schwierig. Ist es immer noch. Aber es war richtig. Da bin ich mir sicher.

Nein, dieser Umbau ist keine versteckte Werbung, wurde nicht gesponsert oder Ähnliches. Wobei, eigentlich wäre ein Werbedeal mit einem Trockenbauunternehmen, Baumaterial Dingens oder Farbfirma bestimmt eine gute Idee gewesen. Alles ist selbst bezahlt und selbst organisiert. Wie ich das finanziert hatte, geht zwar Niemanden etwas an, aber auch das schrieb ich im oberen Absatz dieses Beitrags.

Ja, ich habe bereits in meinem neuen Schlafzimmer geschlafen. Allerdings nicht oft und jede Nacht. Aber immerhin ein Anfang, oder. Ich habe ein Hörspiel der Kinder gehört, weil ich die Stille sonst nicht aushalte. Aber es wird.

Nein, der kleine Batman hat kein ungutes Gefühl im alten Schlafzimmer zu schlafen. Zum Einen verbindet er mit dem raum etwas ganz anderes als ich. Zum Anderen sieht er auch ganz anders aus als vorher.

Habt ihr noch mehr Fragen? Dann nur her damit. Achso, inzwischen ist es sogar aufgeräumter als auf den Bildern, keine Sorge. Die entstanden noch während des Chaos hier. Realität und so.

5 Gedanken zu „Was macht eigentlich der Umbau?

  1. Das sieht toll aus 🙂

    Ich bin nur immer wieder fassungslos, WAS für Fragen manche Menschen haben…

    Du wirst schon wissen, was ihr tut, ob ihr es euch leisten könnt und ob es sich „lohnt“. 🙂

    Viel Spaß mit den neuen Zimmern!!

  2. Wie schlimm sich immer rechtfertigen zu müssen….
    Beachtliche Leistung!!! Tolle Farben!
    Ihr fühlt euch wohl! Alles richtig gemacht!

  3. Liebe Ines, auch wenn du es immer als Chaos beschreibst, aus der Ferne wirkt es trotz allem gut geplant und du hast unbestreitbar sehr gute organisatorische Fähigkeiten. Das will ich einfach mal aussprechen. Hättest du das nicht, wäre der Umzug innerhalb der Wohnung in dieser Weise gar nicht möglich gewesen. Immerhin hattet ihr ja nie alles leer und du hattest ja gleichzeitig euer dynamisches Familienleben zu managen. Und auch von außen betrachtet: Ja, der wohnungsinterne Umzug/Umbau war ganz sicher richtig, Es wird für deine Kinder eine schöne Erinnerung bleiben, auch in der Weise, dass davon neue Energie frei wird, wenn Kinder Platz gewinnen und etwas neu gestalten dürfen. Vielleicht musst du nur eines berücksichtigen: Dass du im Nachhinein DIR etwas Ruhe gönnst, denn die Erschöpfung kommt häufig etwas zeitversetzt…….LG

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