Das erste Bild

Am Abend bevor der Nikolaus gekommen ist, putzen die Kinder ihre Stiefel. Irgendwann auch die Hunde, die die Schuhbürste erstaunlich gut gefunden haben. Wir stellten Milch und Kekse in den Flur falls der bärtige Mann Hunger bekommt.

Kurz bevor die Heldenkinder ins Bett gegangen sind, schrieben sie einen Brief. An den Nikolaus. was für ein toller Kerl das sei, dass er jedem Kind an diesem tag eine kleine Überraschung vorbei bringt. Und sie malten ein Bild. Ein ganz tolles.

Es ist wirklich schön geworden, zumal beide Kids zusammen daran gearbeitet hatten.Sie malten das Haus in dem wir wohnen, Rudolph und seinen Freund. Einen Weihnachtsbaum und den Weihnachtsengel, der über dem Dach schwebt.

Und sie malten ein dickes, rotes Herz. Darunter stehen wir. Zu Dritt. Das allererste Mal, sind wir zu Dritt auf einem Bild der Kinder zu sehen. Sonst mogelte sich Simon immer irgendwo mit auf die Bilder, auf einer Wolke sitzend. Oder auf einem Regenbogen sitzend. Dieses Mal war dem nicht so. Ich erwischte mich dabei ihn auf dem Bild zu suchen, mit der Erkenntnis dass ich ihn nicht finden werde.

Über unseren Helden sprechen die Kinder nahezu täglich. Sie begrüßen ihn jeden Morgen und wünschen sich gutes Wetter. Sie küssen die Luft bevor sie einschlafen. Simon ist immer da. In unseren Köpfen. Auf diesem Bild aber ist er nicht zu sehen. Im ersten Moment fühlte sich das komisch für mich an. Im zweiten Moment aber fand ich das gut. Das Bild sagt nicht, dass unsere Kinder nicht an ihn denken. Es sagt nicht, dass sie ihn vergessen haben. Das Bild zeigt unsere Realität. Weihnachten zu Dritt. Es zeigt, dass unsere Kinder angekommen sind. In der Realität. Ohne dabei immerzu traurig zu sein.

Ich glaube, das ist gut so.

Ein Gedanke zu „Das erste Bild

  1. Wie solche „Kleinigkeiten“ die Entwicklung der Trauer zeigen. Wahnsinn.
    Irgendwie ein bisschen traurig, aber gleichzeitig auch wirklich gut für die kleinen Helden.
    Gänsehaut.

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