Heute ist Weltkrebstag. Heute feiert dieser Tag sein 20 jähriges Jubiläum. Es gibt mir zu denken, dass ich das weiß. Es gibt mir aber auch zu denken, dass viele Andere dies nicht wissen. Faszinierend auch, dass kommerzielle Tage, ohne großartigen Hintergrund deutlich bekannter sind. Valentinstag zum Beispiel.
Du Krabbe hast dafür gesorgt, dass ich dieses Jahr am Valentinstag, wie auch letztes Jahr keine Tulpen geschenkt bekommen werde. Das ist schade weißt Du, denn das sind meine Lieblingsblumen. Noch vor zwei Jahren bekam ich sie öfter Mal geschenkt, nicht nur an diesem besagten Valentinstag.

Dieses Jahr denke ich an den World Blood Cancer Day, der vor 20 Jahren von der Union for International Cancer Control ins Leben gerufen wurde. Es gibt extra einen Tag dafür, das alleine ist gruselig genug. Krabbe Kunibert; in den letzten Jahren nimmt die Diagnose von Krebserkrankungen drastisch zu. In den letzten Jahrzehnten. Ich glaube fast, dass unsere derzeitige Lebensweise einen großen Anteil daran trägt. Dieser Tag heute, der Worl Blood Cancer Day soll daran erinnern, dass eine gesündere Lebensführung schon fast als Prävention gegenüber Dir angesehen werden kann. Aber auch sollen sich die Menschen heute besonders bewusst machen, dass Gesundheit nicht mehr selbstverständlich ist. es ist ein (Luxus)Gut das gepflegt werden möchte. Heute soll ein Tag zum Augen öffnen sein, wenigstens heute sollten sich die Menschen sich mit diesem Thema auseinandersetzen und überlegen ob sie jemals bei einer Vorsorgeuntersuchung gewesen sind. Und wenn nicht, warum eigentlich.
Du olle Krabbe, nahezu jeder Mensch in den Industrieländern ist im Laufe seines Lebens entweder selbst betroffen oder kennt irgendwen der betroffen ist. Das Thema „Krebs“ ist allgegenwärtig und dennoch wird zu wenig über Dich Krabbe Kunibert gesprochen. Vorsorgetermine nicht wahrgenommen.

Sag mir warum das so ist. Ich glaube nicht, dass es Jemanden gibt, er Deine Gesellschaft unbedingt haben möchte. Und die Argumentation; „Mir geht es gut, mich betrifft das nicht“, ist so dermaßen überholt, dass ich fast schon schreien könnte.
Das Deutsche Motto von der Stiftung Deutsche Krebshilfe lautet „Ich bin und ich werde“. Es soll dazu führen, dass sich jeder Mensch Gedanken dazu machen sollte, was er selbst zu der Bekämpfung von Krebs beitragen kann. Ein kleiner Tipp ; Blutspenden wäre ein Anfang. Krebspatienten sind während einer Chemotherapie oft auf (Teil)Blutkonserven angewiesen. Oder sich bei der DKMS als Potenzieller Stammzellspender zu registrieren, das könnte zumindest Blutkrebspatienten helfen. Aber lieber Kunibert, man kann auch zu allererst bei sich selbst anfangen, dafür sorgen, dass Du es Dir nicht gemütlich machst.
Zur Vorsorgeuntersuchungen gehen, eine gesunde Lebensform, Veränderungen am eigenem Körper wahr und ernst nehmen und rechtzeitig zum Arzt gehen. Je früher eine Krebserkrankung entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Das aber setzt voraus, dass Jeder seinen Körper kennt. Veränderungen wahrnimmt und dementsprechend handelt. Es sollte Schulungen geben, an denen bereits jungen Menschen gezeigt wird, wie man z.B. die äußeren Geschlechtsorgane (Brust, Hoden) abtastet um Knoten oder ähnliches zu erahnen. Ja, das mag im Teenageralter peinlich erscheinen, eine Brustamputation oder Haarverlust ist da aber auch nicht besser, meinst Du nicht?

Krabbe Kunibert, 6 Jahre hast Du uns begleitet. Ich kenne ein Leben mit Dir als Angehörige. Mein Mann; du wohntest in ihm. Als ich ein Kind war hast Du dir zwei Mal meinen Vater ausgesucht. Letztes Jahr erneut. Und ich; ja bei mir hast Du es auch schon versucht.
Aber weißt Du, am 14. Februar ist Valentinstag. Ich befürchte, dass auch dieser Tag gewichtiger sein wird, als der Heutige. Zumindest solange bis man selbst betroffen ist. Ich schließe gar nicht aus, dass es bei mir früher nicht auch so war. Wegen Dir besorge ich mir meine Tulpen jetzt selbst. Das ist okay, damit kann ich umgehen. Schoki finde ich auch alleine. Was ich aber nicht kann; Gesundheit herbei zaubern. Die Tatsache ändern, dass meine Kinder ohne ihren Vater aufwachsen müssen, weil Du ihn mitgenommen hast. Und auch wenn es manchmal nervt; „ich kann und ich werde“. Ich kann immer wieder über dieses Thema hier erzählen. Ich kann auf mich achten. Ich werde nicht müde immer wieder von Vorsorgen, Krebserkrankungen und der DKMS zu sprechen.

Mach es gut und hoffentlich auf nimmer wiedersehen Kunibert. Wir brauchen Dich nicht.
Und jetzt zu Euch ihr Lieben, ja ich weiß dass einige von Euch diese Dinge nicht lesen wollen. Aber dann tut es doch einfach nicht. Ich danke Euch.
Ich danke dir …