Von Homeschooling, Erdbeerpflanzen und dem Lieblingsapfel; Unsere Woche 1 von X

Die erste Woche zu Hause ist vorbei. Ich mag es gar nicht geschafft nennen, denn es lief wirklich gut. Zu gut als ich es mit dem Wort „geschafft“ nennen wollen würde. Abgesehen von einer ab und an vorherrschenden Langeweile der Heldenkinder, klappte alles besser und sogar strukturierter als von mir befürchtet. Ein paar Schwierigkeiten gab es dennoch, dazu aber etwas später mehr.

Letzte Woche Montag gingen beide Kinder nochmal in die Schule, unter Anderem auch um ihre Aufgaben für das Homeschooling mitzubringen. Da ich unter einem vorherigen Blogpost gefragt worden bin ob ich mir aufgrund der Tatsache, dass die Einhornbändigerin jeden Tag 5 Stunden Schule zu Hause machen „muss“, sicher wäre ob das der richtige Schulzweig für sie wäre…ähm ja, das bin. Sie erledigt die Schulsachen, die sie sonst hätte in der Schule erledigen müssen. Dort hätte sie täglich 6 Stunden gehabt, inklusive Sport und Musik versteht sich. Die Kinder haben keine Ferien, sondern gehen ihrer Schulpflicht zu Hause nach. Die Einhornbändigerin brachte auch neuen Stoff mit, den es zu bearbeiten galt. Ob ich letzteres angemessen finde, spielt dabei erst Mal keine Rolle. Dafür gibt es zu Hause einen ganz speziellen Nachhilfelehrer.

Der kleine Batman bekam ebenfalls Aufgaben mit, die aber deutlich übersichtlicher waren. Dennoch machte er in der letzten Woche täglich 3 Stunden Unterricht zu Hause.

Am Montag bereitete ich einen Plan für uns vor; Wann ist welche Schulstunde, wann Pause… Wenn die Kinder ihre Dinge bearbeiteten versuchte ich mich im „Homeoffice“, das gelang mehr schlecht als recht, so dass ich inzwischen Jeden Morgen etwa 2 Stunden vor ihnen aufstehe um etwas mehr schaffen zu können.

Unsere Tage sind daher recht durchorganisiert, ich wecke die Heldenkinder am Morgen. Ausschlafen und länger aufbleiben dürfen sie am Wochenende. Mag sein, dass ich da zu spießig bin, aber ich möchte einfach dass auch die Heldenkinder verstehen, dass es im Moment eben keine Ferien sind.

Diese Struktur hilft uns dabei etwas wie Alltag zu bewahren. Die Kinder machen das ganz großartig und es gibt weniger Gegenwind von Ihnen als ich befürchtet habe.

Die Nachmittag verbrachten wir im Garten, pflanzten neue Erdbeersätzlinge ein, Lieferservice sei Dank hatten wir welche. mangels Hochbeet sitzen die Pflanzen bei uns schon immer in einem alten Bollerwagen. Damit die Hunde die „fertigen“ Erdbeeren nicht vor uns finden…

Im Laufe dieser Woche plane ich mit dem Abbau des Sandkasten anzufangen. Wir haben am Nachmittag Gebacken oder zusammen das Wunschessen der Kinder gekocht. Dabei musste der kleine Batman das Rezept lesen und die Einhornbändigerin logistisch planen und handeln. Wir spielten einige Spiele, die im Spieleschrank schon fast vergessen wurden. Das Taschengeldspiel führte ungeplant auch dazu, dass der kleine Heldensohn im Kopf rechnen musste. Und das ohne dass es ihm wirklich aufgefallen wäre 🙂

Wir rückten zu Hause mehr zusammen, sind entschleunigter. Besonders die Heldentochter fand es draußen cooler als sonst. Jetzt wo wir nirgends mehr hinkommen, selbst der Eisladen um die Ecke ne doofe Idee wäre….Plötzlich wird der wieder Garten interessant.

Oder die Stufen vor unserer Haustür. Das Feld vor der Haustür hat auch wieder an Reiz dazugewonnen, auch für ein fast 12 jähriges Mädchen. Was aber diese Woche noch schwieriger geworden ist, ist die Besorgung von Lebensmitteln. Ich betrete keinen Supermarkt, bzw. versuche ich es zu vermeiden. Der Onlinebringdienst, der uns am Freitag hätte den Wocheneinkauf gebracht, hat kurzfristig Storniert. Ich suchte derweil alle Lieferdienste, die es in der Nähe gibt und diese auch zu uns ins „Fastdorf“ liefern. Egal wo ich suchte, der nächste Liefertermin wäre in 4 bis 5 Wochen. Ein Freundin erzählte mir, dass der nächste Supermarkt am Freitagabend wie leergebombt war. Selbst das frische Obst und Gemüse war weg.

Die anderen, üblichen Verdächtigen sowieso. Nun denn. Doof. Es kommen die klugen Stimmen, die sagen, dass es daher immer ratsam ist eine Notreserve im Haus zu haben.Richtig. Ist es auch. Haben wir. Aber….der kleine Batman ist ein Gewohnheitstier. Er braucht strukturierte Abläufe. Ändert sich plätzlich etwas, ist es manchmal schwer für ihn. Er isst nur ausgewählte Lebensmittel. Teilweise auch nur von einer bestimmten Firma.

Etiketten tauschen klappt nicht, bereits versucht. Er isst deutlich mehr als noch vor zwei Jahren, aber dennoch ist es manchmal nicht so einfach. Besonders jetzt, wenn es diese Dinge nicht einfach so zu kaufen gibt. Weil sie zu Luxusgütern geworden sind. Ich muss gestehen, das machte mich dezent ängstlich weil ich am Freitag schon wusste, dass ab Montag nix mehr davon in unserem Kühlschrank oder Obstkorb liegen würde.

Sonntag telefonierte ich mit dem „Bauchpapa“ der Einhornbändigerin. Also Papa 1 (Patchwork, ihr wisst schon) Er wohnt in der Innenstadt. Um Mitternacht wurde in einem Onlineversandtdings neue Termine freigegeben. Er bestellte für uns. Der Wocheneinkauf übernächstes Wochenende, also das Osterwochenende ist so mit gerettet. Immerhin.

Sonntag kam ebenfalls kurz eine Freundin vorbei. Sie blieb vor der Tür stehen und ich drückte ihr unseren Einkaufszettel in die Hand. Am Montag wollte sie gleich nach dem die Regale wieder gefüllt waren einkaufen gehen. Und Yeaaa, es vieles da. Als sie heute mit den zwei vollen Beuteln ankam fühlte ich mich wie an Weihnachten. Es waren die üblichen Dinge. Auch nicht mehr als sonst. Weil ich mir sicher war, dass nicht nur wir sehnlichst auf die vollen Regale warteten.

Morgen gebe ich vermutlich einer Nachbarin noch zwei drei Wünsche für den Supermarkt mit, bevor der Irrsinn zum Wochenende weitergeht. Aber es hat geklappt. Ich bin dankbar für die Äpfel in der Obstschale, die Gurke im Kühlschrank und den einzigen Brotbelag, den der kleine Batman isst. Meine Mama; die Ostseeoma schickt uns ein Carepaket mit 2 mal Mehl, Hefe und Knäckebrot 😊

Zum Brotbacken für ein letztes Brot aber reichte das Mehl noch aus. Ich traue mich grade gar nicht Euch das Rezept endlich zu posten, weil irgendwie Jeder sagt, dass er weder Mehl noch Hefe hätte. Wollt ihr trotzdem?

Die Hunde, besonders unsere Sonnenbulldogge versucht jeden Sonnenstrahl einzufangen und liegt immer dort, wo die Sonnenstrahlen sich hindurch pressen. Der Bulldogge ist der Stress draußen egal, Toffee macht einfach das Beste daraus und findet vermutlich, dass es mit ein wenig Sonne im Haus auch ganz schön sein kann.

Außerdem bauten wir noch etwas mehr Lego als sonst.Darf ich vorstellen; unser „Batraumschiff“ und die Geheimzentrale

Es ist schon fast spannend, wie unser neuer Alltag aussieht. Ganz Anders und doch irgendwie Gleich. Organisierter als sonst. Weniger Chaotisch und doch mit genug Lebendigkeit. Wir sind weniger rastlos und schaffen trotzdem deutlich mehr als sonst. Die Wertschätzung für sonst so selbstverständliche Dinge wie Lebensmittel ist enorm gestiegen, meine Dankbarkeit für liebe Menschen, die uns im Moment helfen ebenso.

Mir fehlen direkte soziale Kontakte zu Erwachsenen. Sehr. Meinen Kindern fehlen ihre Freunde. Aber…wir durchleben grade eine Situation, aus der wir viel lernen können. So anstrengend und Nervenaufreibend dies auch alles ist.

2 Gedanken zu „Von Homeschooling, Erdbeerpflanzen und dem Lieblingsapfel; Unsere Woche 1 von X

  1. Liebe Ines,
    auch ich stelle fest das es mit Kind zuhause nicht so schlimm wie erwartet ist.
    Da ich noch über etwas Mehlvorrat verfüge und dringend neuen Input brauche,freue ich mich riesig wenn Du das Brotrezept verbloggst.
    Liebe Grüsse
    Ramona

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