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Wie ist das eigentlich mit dem Geld

Es gibt da einen Satz der lautet „Über Geld spricht man nicht“, kennt ihr oder? Einige von Euch scheint es brennend zu interessieren, wie wir das hier alles machen. Ich zeigte Euch die Brotbüchsen für die Schule und Kita, ab und zu auch dass was wir sonst so Essen bzw. kochen. Und die Eislast. Abgesehen von letzterem, essen wir recht Gemüse- und Obstlastig. Die Auswahl in den Büchsen ist gegeben und das obwohl doch Grünzeug recht teuer ist. Dazu kommt mein Zuckerverzicht und „Ersatzlebensmittel“. Einige von Euch sprechen manche Klamotten der Heldenkinder an; Schuhe, Outdoorkleidung und Shirts.P1090339
Seit dem das Lastenrad bei uns eingezogen ist gibt es wohl noch mehr Fragezeichen.
Alsoooo….zuersteinmal, ich werde mich nicht rechtfertigen, also ich versuche es. Es geht mir eher um etwas Transparenz und den unterschiedlichen Blick auf so manche Dinge. Und ich würde gern auf ein Kommentar zum Blogpost bezüglich unseres Lastenrades eingehen.
Es ist nun kein Geheimnis, dass unser Held im echten Leben der Besserverdiener war. Wir waren nie reich oder sind ständig in den Urlaub gefahren. Allerdings mussten wir bei den Wochenendeinkäufen auf nichts verzichten. Die Heldenkinder bekamen fast immer ein Extra; hier ein Ü-Ei, da ein Brötchen, dann  auch mal eine Zeitschrift. Als ich vor etwas mehr als einem Jahr unsere Ernährung umgestellt habe, war plötzlich mehr Obst und Gemüse im Haus, unterschiedliche Mehlsorten, teilweise auch Nussmehle. Es gab Zuckerersatz, Trockenfrüchte, Nüsse und Seitan. Simon hat gern Fleisch gegessen, das gab es auch.
Als unser Held ins Krankengeld gefallen ist, änderte sich dies bereits ein wenig. Fleisch gab es seltener, Extragoodies auch. Um unser Haus fürchteten wir aber nicht.
Nun bin ich alleinerziehend und theoretisch Alleinverdiener. Im alten Leben arbeitete ich 40 stunden in der Kita. Das wird in diesen Umfang nicht mehr funktionieren. Abgesehen davon, dass ich derzeit noch krank geschrieben bin, brauchen mich die Heldenkinder. Und ich brauche Luft. Und dennoch, ja Obst und Gemüse gibt es hier immer noch reichlich. Allerdings kalkuliere ich anders als vorher. Ich weiß genau wieviel Geld reinkommt und wieviel an Fixkosten raus geht. Das Loch was im Moment noch besteht decke ich durch den Spendenpool. Alles ist genau ausgerechnet; ich weiß, dass ich Summe x in der Woche für Lebensmittel zur Verfügung habe, Summe y für Klamotten und so weiter. Dann gibt es zwei Spartöpfe, einmal für den Keller und einmal für Klassenfahrten, Kitafahrten, AG-Farten, Sport- bzw. Freizeitvereine der Kinder, Schulmaterialien etc. beide Kinder bekommen Taschengeld, altersentsprechend gestaffelt.
Wir verzichten, aber nicht auf alles. Meine special- Lieblingsgoodies kaufe ich mir nicht mehr. Beim kochen bzw. bei den Hauptmahlzeiten aber verzichte ich weiterhin zum Großen Teil auf verarbeitete Lebensmittel und auf Zucker. Die Ausnahmen sind die geliebte Mortadella/ oder Würstchen vom kleinem Batman und TK-Gemüse. Letzteres kaufe ich oft im Angebot, damit kommen wir eine Weile hin. mittlerweile bin ich ein großer Fan davon geworden. Natürlich ist eine Dose Ravioli günstiger als selbstgemachte Dinge, aber an der Qualität des Essens versuche ich nicht zu rütteln. Frisches Gemüse ist saisonal und damit oft recht günstig. Bei Obst verhält es sich ähnlich. Ihr könnt Euch den Äpfelverschleiß der Kinder nicht vorstellen. Brot backe ich immer noch selbst, allerdings mit weniger Mehlsorten.
Ich koche nicht täglich, am Wochenende aber selbstverständlich. Unter der Woche 2-3 Mal, sonst gibt es Abends Brot mit einer Obst/Gemüseplatte, da die Heldenkinder in der Kita/Schule auch warm essen. Oft koche ich die Beilage für zwei Tage, oder es wird ein Resteessen, dass nicht nach Resteessen aussieht. Currys sind da ne gute Sache. Oder aber…. Vorgestern am Abend gab es Dinkel-Gemüse-Kokossuppe (ja, die Kinder essen das tatsächlich, im Prinzip Gemüsesuppe mit Dinkelkörnern). Gestern habe ich die Reste davon von der Flüssigkeit drumherum befreit, mit Tomaten gemischt und in eine halbe Zucchini gefüllt. Mit Käse überbacken, tadaaa, das große Kind war selig. Es hatte was von Lasagne meinte Emma. Leo hat es ohne Tomate und Käse bekommen. Es schmeckt mal mehr mal weniger gut, aber es passt.Aber auch bei uns gibt es manchmal Fischstäbchen oder Pizza, keine Sorge.
Zu den Klamotten. Also, wie bei den meisten Eltern…die Kinder sind besser angezogen als ich. Aber, wir kaufen schon immer viel Second Hand Kleidung, weil ich kein Fan dieser Wegwerfkultur bin. Im Moment eben noch ein wenig mehr. Für die Einhornbändigern ist wichtig, dass man es nicht sieht. Auf den richtigen Flohmärkten kann man wirklich Glück haben und tolle Sachen bekommen, zum Teil auch richtig gute Outdoorkleidung oder Klamotten mit bekannten Namen drauf. Kurz vor dem Winter ist das immer besonders doof. Aber bisher konnte ich im Budget bleiben. Jetzt setze ich mich mal in die Nesseln…denn ja, ich kaufe auch Schuhe second Hand, nicht nur für die Kinder, auch für mich. Die für die Kinder sind meist ungetragen, die Sohle sieht aus wie neu. Dann sehe ich da kein Problem. Auch das war schon immer so. meine Klamotten von den letzten Wintern (wie ist die Pluralform von Winter…?) passen noch, ich brauche nichts, ich bin nicht gewachsen. Neue Sachen gibt es auch, allerdings in einem festgesteckten Rahmen. Wir sind, auch im Winter oft draußen auf dem Feld unterwegs. Warme und komplett Wasserdichte Winterschuhe sind daher enorm wichtig.

 


Wenn wir jetzt einkaufen, sehe ich auf die Preise und rechne im Kopf mehr mit als vorher. Ich halte mich an meinen Einkaufszettel. Um Mal mit Zahlen um mich zu werfen. Inklusive Getränke geben wir pro Woche etwa 50-70 Euro für Lebensmittel aus. Goodies für die Kids gibt es einmal im Monat, das berühmte Schokiei oder so. Dafür aber ist der Weg zum Eisladen öfter als bei Anderen. Entweder das Eine, oder das Andere.
Ich habe noch nie gesagt das wir arm sind, das sind wir nämlich nicht. Wir achten nur mehr auf die Ausgaben. Thats it. Damit tun wir im Grunde nichts anderes, als viele Andere auch.
Um es nochmal zu betonen. Ich bin mir dessen völlig bewusst. Ich weiß, dass wir nach wie vor privilegiert sind, unsere Betten sind warm und die Frühstücksbüchsen sind voll. Der Kühlschrank ist leerer als vorher, das mag sein. Aber die Heldenkinder verzichten eigentlich auf kaum etwas. Ohne unseren „Puffer“, der anscheinend für reichlich Gesprächststoff sorgt, wäre das anders. Auch dessen bin ich mir bewusst. Eines sei aber auch nochmal gesagt, ja ich versuche die Situation zu ändern um dafür sorgen zu können unser Haus, unseren Lebensunterhalt bald allein, ohne Löcher im Budget tragen zu können.Gleichzeitig aber will und muss ich für meine Kinder da sein.  Und nochmal ja, manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, dass es im Moment nicht so klappt.
Wir kommen zurecht, trotz Gurken, Tomaten, Blumenkohl und Äpfeln im Einkaufswagen.
Ich zeigte Euch unser neues „Auto“, das Lastenrad. Dazu bekam ich E-Mailanfragen, warum ich nicht ein normales Fahrrad mit Hänger genommen habe, wäre billiger. Also…in der Tat es wäre preislich weniger intensiv gewesen. Allerdings wollte ich ein Autoersatz haben, in den ich im Notfall Kind plus Einkäufe unterbekomme. Und im allergrößten Notfall auch die Einhornbändigerin transportieren kann. Denn auch das Kind hatte schon einmal hohes Fieber, epileptische Anfälle und co. Das erschien mir in einem Hänger eher schwierig. Dazu hatte ich vor vielen Jahren mal ein unglückliches Erlebnis mit einem Transportmittel dieser Art. Daher, wenn ich eines der Kinder mitnehme, möchte ich sie sehen, also vor mir haben. Bevor das Lastenrad bei uns eingezogen ist, habe ich das mehrfach durchgerechnet und mich wirklich schwer getan. Und ja, ich weiß dass es viele Familien gibt, die es ohne schaffen.
Ich versteh nur manchmal nicht, warum ich mich mit Anderen vergleichen muss. Ja, vorher ging es auch irgendwie. Aber mit dem Rad ist es einfacher. Nein, ich werfe das Geld nicht aus dem Fenster raus. Ich soll mich nicht mit Menschen vergleichen, die oft in den Urlaub fahren, einen Babysitter bezahlen um zu zweit ins Kino zu gehen oder heute auf einem Konzert sind, morgen ein Familienfest und übermorgen ein Ausflug in den Zoo planen. Das versuche ich. Aber warum werde ich dann zu gern mit Familien verglichen, die kein Lastenrad haben, die weniger haben als wir und sich keinen Apfel in den Einkaufswagen legen können? Ich weiß doch, dass es das gibt. Und es tut mir wirklich Leid, aber warum dieser Vergleich?

Jetzt kurz zu dem Kommentar. Ja, wir haben einen Supermarkt mit R. am Anfang, der mit dem Bus gut erreichbar ist, auch zu Fuß. Aber…es ist kein Discounter. Und die Dinge, die wir gekauft haben müssen auch den Weg in den Kühlschrank finden; Getränke sind da besonders schön. Ich meinte den Laden, der mit L. beginnt. Ein Bus fährt dort direkt nicht vor die Tür, zumindest nicht unserer. Nach Hause geschleppt habe ich das vorher auch. Demzufolge war ich dort selten, da sich meine Muse in Grenzen hielt, den Weg zurück samt Einkaufstüten und Kind zu stemmen. Im echten Leben bin ich tagsüber arbeiten und hatte selten Zeit ohne den kleinen Batman einkaufen zu gehen. Im Moment geht das hin und wieder, aber auch jetzt habe ich Termine, die mich zeitlich binden. Ich sagte auch nicht, dass ein Supermarkt nicht erreichbar sind, sondern der Weg zurück etwas blöd war.

Für uns ist dieses Rad nicht nur ein „bonziges, Vorzeige-, Angeber-, Bettelrad“. Es ist auch für uns Luxus keine Frage, vor allem aber eine Alltagserleichterung. Ich habe es nicht in einem spontanem Frustmoment gekauft, sondern mir zuvor viele, viele Gedanken gemacht. Ich möchte aber etwas zu einem anderen Kommentar sagen. Es wurde mir geschrieben, dass es doch schade ist, dass wir uns dieses Rad gekauft haben und Andere „Youtuber“ und „Blogger“ eines einfach so gesponsert bekommen. Ihr Lieben, es ist nicht schade, auch nicht unfair. Wir haben eines gekauft. Wir müssen dazu aber auch keine Gegenleistung bringen. Blogger werben und bekommen meist solche große Artikel auch nicht gesponsert, sondern geliehen. Sie schreiben ausführlich über diesen Artikel, machen Fotos und bearbeiten diese. Es ist Arbeit, Werbefirmen verdienen damit schließlich auch ihr Geld. Der Artikel wird präsentiert. „Einfach so“ geschenkt wird da nix. Wirklich nicht.

Wir kommen zurecht ihr Lieben, ihr seit daran nicht unbeteiligt. Aber ich möchte mich gegen Meinungen wehren, die sagen, dass wir unnötige Ausgaben tätigen. Ich möchte auch sagen, das meine, ganz subjektive Meinung manchmal nicht Eure sein mag. Wem es hier zu komisch ist oder nur darauf wartet, einen Grund zum Nörgeln zu finden, der gehe bitte weiter. Das Kommentar, auf dass ich antwortete, meinte ich damit nicht. Das sind Meinungen, die ich zum Teil nachvollziehen kann aber trotzdem reagieren möchte um zu erklären. Vielmehr geht es um Vorwürfe, teilweise auch um Neid, den ich so nicht nachvollziehen kann.

Ihr Lieben, seid nett zu einander, auch unter diesem Post. Respektiert andere Meinungen und geht wertschätzend miteinander um. Das Leben ist zu kurz um es mit Missgunst und Nörgeln zu verschwenden.

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