Website-Icon Weg ins Leben 2.0

Gastbeitrag von Bea; die Spuren von Kunibert

Ihr Lieben, heute richtet Bea, eine inzwischen ganz gute Freundin von uns einige Worte an Euch. Ehrlichgesagt weiß ich noch nicht so recht, wie ich das alles finden soll. und ich bin mir auch unsicher, ob das alles so gut und richtig ist.

Wir bitten ungern um etwas, öffentlich schon gar nicht. Wir starteten die Ebay Aktion zu Gunsten der DKMS und sammelten auch anderweitig Spenden dafür. Wir wollen Aufmerksamkeit schaffen, damit es anderen Familien besser ergeht als uns. Wir wollten nie für uns sammeln oder gar Profit aus unserer Situation schlagen. Hilfe annehmen gehört zweifelsfrei nicht zu unserer Stärke, finanzielle Hilfe annehmen erst recht nicht. Dieser Blogpost von Bea steht schon eine Weile in der Warteschlange, da ich mich nicht überwinden konnte ihn zu veröffentlichen. Falls sich nun Jemand vor den Kopf gestoßen fühlt, dann tut es mir Leid… Auf negative Kommentare bin ich vorbereitet.Wir wissen, dass es vielen Familien schlechter geht als uns und dennoch befinden wir uns gerade in einer Situation, in der auch wir eventuell etwas Hilfe brauchen könnten. Unser Bett ist warm und unser Kühlschrank ist gefüllt, andere Dinge hingegen nicht. Ich muss erkennen dass wir irgendwann durch ein soziales Loch rutschen werden und dass es manchmal auch noch andere Dinge gibt, außer einem gefüllten Kühlschrank. Auch wird mir so langsam bewusst, dass Erinnerungen, die wir vor allem für die Heldenkinder schaffen wollen oft nicht völlig kostenlos sind.

Daher, auch wenn es mir noch nie so schwer gefallen ist einen Post zu veröffentlichen, ich Bauchschmerzen damit habe, hier ein Gastbeitrag von Bea, die normalerweise auf dem Blog Ganz schön Laut schreibt.

„Liebe Leser von Ines´ Blog,

heute möchte ich gerne eine Herzensangelegenheit an Euch herantragen. Ich weiß genau, dass es Ines furchtbar unangenehm sein wird, dass ich dies hier schreibe und sie bitten werde, dies auf ihrem Blog zu veröffentlichen. In der Regel habe ich tiefen Respekt vor Befindlichkeiten und Gefühle anderer, aber in diesem Fall möchte ich mich ganz bewußt darüber hinwegsetzen, weil ich tief davon überzeugt bin, dass es wichtig und richtig ist, dies zu tun. Also hoffe, dass Sie den Gastbeitrag annimmt…

Ich kenne Ines noch gar nicht lange, fast genau ein Jahr lang. Und von Anfang an habe ich Ines kennengelernt als Löwin: sie kämpft wie eine Löwenmutter für ihre Familie und das, was ihr wichtig ist.

Neben Ihrem Vollzeitjob als Erzieherin kämpft sie dafür, „Krabbe Kunibert“ von den Kindern, dem kleinen Batman und der Einhornbändigerin möglichst fern zu halten und ihnen ein Leben in größtmöglicher Normalität zu bieten. Sie möchte den Kindern Wünsche erfüllen, gemeinsame Zeit mit der Familie, Urlaube und besondere Aktivitäten, damit sie ihren Papa nicht nur krank und ohne Haare in Erinnerung behalten. Sie kämpft für den Helden-Papa, begleitet ihn zu Arztterminen, recherchiert im Internet nach alternativen Therapien und gesunden Nahrungsmitteln, diskutiert mit Ärzten, suchte unermüdlich nach einem passenden Stammzellenspender, zunächst für Simon, aber auch für alle anderen Blutkrebspatienren. Sie organisierte eine riesige DKMS-Registrierungsaktion und stellte innerhalb kürzester Zeit eine gigantische Hochzeit auf die Beine. Und als die Lage für Simon immer hoffnungsloser und Kunibert immer stärker wird und jeder andere sich reflexartig ins Bett verkriechen und die Decke über den Kopf ziehen würde, da kämpft sie weiter für die DKMS, organisiert eine große Versteigerung, bei der sie über 3000 Euro für Registrierungen potentieller Stammzellenspender sammelt (und dabei selbst eine Menge Arbeit und Kosten hat). Und das, obwohl ein Stammzellenspender Simon wahrscheinlich gar nicht mehr helfen würde. Aber sie möchte auf die DKMS aufmerksam machen. Anderen Familien soll es nicht so ergehen wie ihnen.

Über die andere Seite der Löwin redet oder schreibt Ines nicht gerne. Dass auch die Löwin schwach ist und müde und dass sie Angst hat. Dass für die Dinge, die sie sich noch vorgenommen haben, um schöne Erinnerungen zu schaffen, eigentlich gar kein Geld übrig ist. Dass sie Existenzängste hat, weil sie das Haus, in dem sie leben, eigentlich kaufen müssten, weil sie sich die Miete alleine nicht leisten könnte, aber die Kinder nicht aus ihrem gewohnten Umfeld reißen will. Ganz zu schweigen von der Angst um Simon, der Angst, dass die Hoffnung schwindet und die Schmerzen zunehmen, dem drohenden Verlust des Ehemannes und der Sorge, wie die Kinder damit zurechtkommen werden.

Diejenigen von Euch, die Ines kennen oder schon länger hier mitlesen, spüren dies zwischen den Zeilen sicherlich immer wieder. Ines bittet nie um etwas für sich und beklagt sich nicht. Sie improvisiert und verzichtet. „Es geht schon irgendwie“, sagt sie.

Inzwischen ist die Situation aber so, dass nicht mehr viel Zeit bleibt, um die Wünsche der Familie zu erfüllen, um Erinnerungen zu schaffen und um Vorsorge zu treffen für die Zeit danach. Deshalb meine ich, dass es an der Zeit ist, dass wir jetzt etwas für Ines tun.

Nach dem Motto „wenn jeder nur ein wenig gibt…“, habe ich eine GoFundMe-Kampagne eingerichtet. Den Link dazu findet Ihr hier:

https://www.gofundme.com/kunibert-du-kannst-uns-mal

Darüber könnt Ihr spenden, diesmal nur für Ines und die Familie, nicht für die DKMS. Weil man über GoFunMe nur mit Kreditkarte spenden kann, habe ich parallel dazu noch einen gebührenfreien Paypal „Moneypool“ eingerichtet.

https://paypal.me/pools/c/83GQpwIiOX

Das Geld was dort eingeht, werde ich in der GoFundMe-Kampagne als Offline-Spenden kenntlich machen und natürlich zu 100% an Ines und Simon auszahlen.

Wenn alle, die diesen Text lesen und Anteil am Schicksal der Familie nehmen, nur eine Kleinigkeit spenden, können wir dazu beitragen, den Kindern und Ines unvergessliche Erinnerungen mit und an ihren Papa und Ehemann zu ermöglichen. Und vielleicht lässt sich sogar ein Grundstock schaffen, um den Kindern nicht auch noch das Haus und die gewohnte Umgebung zu nehmen, wenn es zum Schlimmsten kommt.

Ob es funktioniert oder ob ich Erwartungen wecke, die am Ende nicht erfüllt werden, weiß ich nicht. Ich hoffe einfach, dass die Leser, die hier im Blog, in Facebook und Instagram schon lange mitfiebern und mitleiden, ähnlich empfinden, wie ich das tue und sich – jeder wie er kann – mit einer Kleinigkeit beteiligen. Und dass Ihr die Geschichte von Ines und dem Helden-Papa weitererzählt, an Freunde und Bekannte, die vielleicht auch mit einem kleinen Obolus geben. Ich bin mir bewusst, dass viele den Gürtel eng schnallen müssen und sich selbst wenig leisten können – es soll nur der etwas geben, der es auch guten Gewissens kann.

Simon können wir leider nicht retten, aber vielleicht können wir Ines ein paar finanzielle Sorgen nehmen, darüber würde ich mich riesig freuen!

Danke Euch allen!
Bea“

Die mobile Version verlassen