Happy Vatertag, Happy Elterntag

Heute ist der zweite „Elterntag“ in diesem Jahr. Der Vatertag ist das Pendant zum Muttertag. Ich habe diese Tage noch nie so richtig verstanden, weil ich mich immer gefragt habe, warum Elternteile an einem Tag im Jahr besonders gefeiert werden sollten. Was ist an den restlichen Tagen im Jahr?

Die Tatsache, dass Mütter es nach der Elternzeit immer noch schwer haben, adäquat bezahlt in den alten Job zurückzukommen und das womöglich auch noch in Vollzeit, ist nach wie vor schwierig. Genauso werden Väter immer noch belächelt, wenn sie sich dazu entscheiden, ein Jahr in Elternzeit zu gehen. Warum eigentlich? Warum wird nicht daran gearbeitet, statt Eltern einmal im Jahr in den Himmel zu loben?

Und dennoch finde ich, dass jedes Elternteil zu Recht stolz auf sich sein kann. Ich meine die wirklichen Elternteile, die die sich kümmern und manchmal vor Sorge fast platzen. Die, die Haare kämmen, sich Techniken und Geschichten überlegen, um unangenehme Medizin in kleine Kindermünder zu bekommen. Die, die auch am Wochenende zu einer unmenschlichen Uhrzeit aufstehen und sich darauf freuen, wenn das Kind irgendwann von seiner ersten Party nach Hause kommt, um sich dann mit frühem Staubsaugen vor der Kinderzimmertür rächen zu wollen. All das hat nämlich nicht zwangsläufig etwas mit den Genen zu tun.

Ich bin der festen Überzeugung, dass all diese Eltern das Beste für ihre Kinder wollen. Manchmal bedarf es einfach etwas mehr Anlauf.

Liebe Väter, liebe Eltern, Ihr alle seid großartig. Nicht nur an diesen zwei Elterntagen im Jahr. Ihr lest Gute Nacht Geschichten vor, obwohl Ihr selbst schon so sehr müde seid. Ihr kämpft mit Stofftieren, Puppen und Playmobilfiguren. Nahezu jeder von uns ist mindestens einmal in seinem Leben auf einen Legobaustein getreten. Nachts. Wenn das Kind endlich eingeschlafen ist. Ihr schreit nicht auf, sondern kriecht leise aus dem Zimmer.

Ihr klebt Pflaster auf schwer verletzte Hautstellen. Nicht immer sind diese Verletzungen sichtbar, das ist egal. Ein Pflaster klebt Ihr trotzdem. Ihr joggt kilometerweit neben Euerm Kind her, wenn es gerade Fahrradfahren lernt. Ihr geht ins Kino, um die neusten Abenteuer vom Drachen Kokosnuss zu sehen. Oder Ihr geht mit auf das erste „Rockkonzert“, auf dem die Backstreet Boys, Helene Fischer oder Justin Biber singen. Natürlich einige Meter hinter Euerem Kind/Teenie, weil es sonst peinlich ist.

Ich muss Euch leider auch sagen lassen, dass Ihr manchmal total uncool seid, gemein und ungerecht. Denn Ihr seid erwachsen und dürft immer Süßigkeiten essen, spielen und viel länger aufbleiben.

Und trotzdem seid Ihr immer da, zu jeder Zeit. Ihr trocknet Tränen, pustet Schmerzen weg und tragt Schulranzen nach Hause.

Und genau darum verstehe ich bis heute nicht, warum dies nicht gebührend gelobt, anerkannt und später im Alter auch entlohnt wird. Es ist egal, ob Ihr Mutter oder Vater seid. Es ist egal, ob Ihr die gleichen Gene wie Euer Kind in Euch tragt. Das was wirklich zählt, zeigt Ihr jeden Tag. Ihr liebt wie ein Löwe. Ihr beschützt wie ein Bär und seid zugleich zärtlich wie die Vogelmama. Seid stolz auf Euch, auch wenn Ihr manchmal total unfair oder uncool sein müsst.

2 Gedanken zu „Happy Vatertag, Happy Elterntag

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